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Niklas Bender

    Kampf der Paradigmen
    Objektivität und literarische Objektivierung seit 1750
    Ethos und Form der Tragödie
    Die lachende Kunst
    Verpasste und erfasste Möglichkeiten
    Bretagne
    • Bretagne

      Eine literarische Einladung

      Als Urlaubsregion ist die Bretagne bekannt und beliebt, trotz oder gerade wegen des unwägbaren Klimas: Die malerische Landschaft, das gute Essen, die gastfreundlichen und feierfreudigen Bretonen ziehen jedes Jahr mehrere Millionen Besucher an. Anders steht es um die Literatur aus der und über die Bretagne, die nur wenig bekannt ist. Diese literarische Einladung stellt Autoren von früher und heute vor, die spannend, berührend, lustig und bezaubernd von ihrer Region am äußersten Rand Europas erzählen. Mitunter sind sie avantgardistisch auf der Suche nach neuen Themen und Formen; in biografischen Texten wird der ländliche Alltag lebendig; die Lyrik handelt von Natur und Elementargewalten, und in den Texten vieler Musiker aus der Bretagne schlägt sich der ungestüme Freiheitsdrang ihrer Heimat nieder. Auch literarisch ist die Bretagne eine Reise wert!

      Bretagne
    • Der Literaturwissenschaftler und -kritiker Niklas Bender untersucht an ausgewählten Beispielen der modernen und der Gegenwartsliteratur, wie das Lesen von Literatur heute dazu beitragen kann, das Leben sinnvoll zu gestalten. Im ersten Teil seines Essays nimmt der Autor eine Diagnose der digitalen Gegenwart vor, die uns mit einem Überangebot an möglichen Existenzweisen überhäuft. An den Beispielen Flaubert, Pirandello und Houellebecq zeigt er auf, wie Romane einen guten Umgang mit dieser Überflutung lehren können – gerade durch Erzählwelten, in denen Lebenswege auch einmal verpasst und Potenziale nicht immer genutzt werden. Im zweiten Teil wird anhand von drei Dichtern der Moderne und der Gegenwart (Baudelaire, Montale und Nico Bleutge) veranschaulicht, auf welche Weise Lyrik uns das Ergreifen von intensiven Momenten vor Augen zu führen vermag. Im dritten Teil des Buches wird ein weiterer aktueller Aspekt hervorgehoben: das (etwa in den sozialen Medien) allgegenwärtige Storytelling, das mit mehr oder weniger lobenswerten Absichten unsere Existenz in erzählerische Bahnen zu lenken versucht. Die beiden Lehren der Literatur – die Pflege des Möglichkeits- und des Augenblickssinns – können uns helfen, die Mechanismen des Storytelling aufzubrechen und unsere Lebensgeschichte sowohl komplexer als auch intensiver zu gestalten. Sie ermuntern uns und leiten uns an, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

      Verpasste und erfasste Möglichkeiten
    • Die Studie wendet sich einer stiefmütterlich behandelten Seite der Kunst der klassischen Moderne (ca. 1900–1960) zu: Sie analysiert, welche komischen Mittel dort wie zum Einsatz kommen. Von Jarry bis Pasolini, von Joyce bis Max Ernst: Untersucht werden Werke aller Gattungen und mehrerer Sprachen sowie Beispiele aus Malerei und Film. Die zentrale Frage ist, welche Funktion Komik hier hat, was sie zum Sinn der Werke und damit zur modernen Weltsicht beiträgt und warum gerade sie dazu gewählt wird, diesen Beitrag zu leisten. Ziel ist, das Bild der Moderne um seine komische Dimension zu ergänzen.

      Die lachende Kunst
    • Die Spannung von Ethos und Form der Tragödie steht im Mittelpunkt des vorliegenden Sammelbandes. Einerseits inszeniert die Tragödie seit der Antike die Verfehlung des Helden und damit die Gefährdung der bestehenden Ordnung. Andererseits zeichnet sie sich durch eine hohe formale Prägnanz aus, welche die gefährdete Ordnung auffängt. Die Beiträge reflektieren diesen Zusammenhang durch die gesamte Geschichte der Tragödie hindurch an Beispielen aus der griechischen, deutschen, englischen, französischen, italienischen und spanischen Literatur. Weitere Schwerpunkte sind die Übernahmen tragischer Elemente in andere Gattungen sowie die poetologische und philosophische Reflexion über die Tragödie.

      Ethos und Form der Tragödie
    • Objektivität ist seit der Aufklärung ein Leitbegriff der Naturwissenschaft und hat die Literatur der Moderne geprägt - trotzdem widmet sich ihm bisher keine literaturwissenschaftliche Untersuchung. Der Bandanalysiert wesentliche Entwicklungen von Objektivität, v. a. in der französischen Literatur: Objektivität zeigt sich in der Literatur des 19. Jahrhunderts als dialektischer Gegenspieler von Subjektivität, im 20. Jahrhundert kommt es zu komplexen Steigerungsformen, ja zur Infragestellung - das Konzept wird jedoch nicht aufgegeben, sondern als Reflexionsbegriff weiterentwickelt. Zwölf Beiträge untersuchen auf methodisch und inhaltlich kohärente Weise Objektivität in zentralen Werken der Moderne.

      Objektivität und literarische Objektivierung seit 1750
    • Kampf der Paradigmen

      • 486 stránok
      • 18 hodin čítania

      Die Fortschritte der Genetik entfachen derzeit einen Kampf der Paradigmen, in dem sich Natur- und Kulturwissenschaften gegenüberstehen. Im Eifer der Auseinandersetzung gerät ihre geschichtliche Dimension aus dem Blick, denn das biologisch-medizinische und das historische Paradigma unterhalten schon im 19. Jahrhundert ein spannungsreiches Verhältnis: Sie entwerfen gegensätzliche Menschenbilder, ein anthropologisch-statisches und ein historisch-dynamisches. Die Literatur ist der privilegierte Ort, an dem diese Menschenbilder ausbuchstabiert werden. Die vorliegende Studie vermißt das Konfliktfeld in sechs Romanen: 'Salammbô' und 'L'Éducation sentimentale' von Gustave Flaubert, 'Nana' und 'Germinal' von Émile Zola, 'Effi Briest' und 'Irrungen, Wirrungen' von Theodor Fontane werden einer genauen Analyse unterzogen. Mit Werken Jacob Burckhardts und Friedrich Nietzsches finden zudem Positionen aus Historie und Philosophie Berücksichtigung. Zentral ist stets das Verhältnis von Werk und Wissen: Wie finden wissenschaftliche Beobachtungen und Modelle Eingang in die Literatur? Die Relektüre alter und die Erschließung neuer Quellen zeigt es. Nicht zuletzt vergleicht die Arbeit Eigenheiten der deutschen und der französischen Literatur der Zeit.

      Kampf der Paradigmen