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Thomas Lennert

    1. január 1940
    Fritz Demuth
    Israel 1960
    Unter Iren
    Berlin, Berlin...wo führste mir noch hin
    Berlin, Berlin … wo führste mir noch hin?
    • In knapp 50 Kapiteln werden Begegnungen in Berlin in den letzten 50 Jahren skizziert. Begegnungen mit guten und bösen Prominenten wie Gudrun Ensslin, Rainer Hildebrandt, Günter Grass, Ernst Fuchs alias Carlos Vanzetti, Manfred Roeder, Klaus der Geiger, der Sänger Peter Rohland, Kurt Mühlenhaupt, Helmuth Karasek, Otto Jägersberg, Jochanan Bloch, Martha Vogeler, Thomas Christoph Harlan, und Emmy, die Schwester des Malers Otto Mueller, aber auch mit den Professoren Selbach und Fischer der FU Brlin und dem Erpresser Dagobert. Daneben ganz Unbekannte wie der Arzt Werner Krause, meine Tante Dora, ein Deutschlehrer und der Maurer Heinz. Dazu Karl-Heinz, das Krokodil, das neulich in die Panke fiel, und ein Elefant im Grunewald. Das Ganze wird gemischt mit Tagebucheintragungen aus meiner Jugend, Leserbriefen, gelegentlichen Gedichten und Phantasie-geschichten aus dem Berliner Alltag. Die Berliner Mauer spielt eine große Rolle, an der wir Räuber und Gendarm gespielt haben. Es wird gezeigt, warum die Mauer höher ist als der Moskauer Fernsehturm, wie man ein Mikroskop durch die Mauer schmuggeln kann und was Grenzgänger mit der Zigarettensorte Rothman-Kingsize anfangen konnten. Es geht um ein fiktives Telefonat mit Präsident Bill Clinton. Auch wird der Frage nachgegangen, ob Fencheltee gegen Erektionsschwäche hilft. Helmut Kohl und Eberhard Diepgen kommen auch vor. Es wird erörtert, ob es eher zu einer Seenot im Tegeler See kommt oder zu einer Bergnot am Teufelsberg. Häufig sind die Texte mit offener oder verborgener Bewunderung geschrieben, manchmal aus Wut und Empörung, gelegentlich auch aus Ironie und versteckter Schadenfreude. Immer aber sollen sie Zugang verschaffen zur Seele und zum Geist dieser Stadt und zu ihren Bewohnern, über deren Witz Werner Helwig einmal gesagt hat, er reiße Luftlöcher, Schlupflöcher, Türen, Pforten, Brandenburger Tore in die Gummizelle der Hoffnungslosigkeit. Das Buch wendet sich an Neuberliner (Akademiker, Politiker, Künstler), die mehr erfahren möchten über das Biotop Berlin und wie es sich in den letzten 50 Jahren entwickelt hat, und Altberliner, die sich gerne an diese Vergangenheit erinnern. Gemeint sind nicht die Icke-Dette-Kiekemal-Berliner, auch nicht die neuen Yuppies der Stadt. Eher Leute, die hinter die Schlagzeilen der Mauergeschichte schauen wollen und begreifen wollen, wie diese Mauer auch die Westberliner verändert hat. Schließlich Menschen, die sensibel sind für die Spuren des Dritten Reiches.

      Berlin, Berlin … wo führste mir noch hin?
    • In knapp 50 Kapiteln werden Begegnungen in Berlin in den letzten 50 Jahren skizziert. Begegnungen mit guten und bösen Prominenten wie Gudrun Ensslin, Rainer Hildebrandt, Günter Grass, Ernst Fuchs alias Carlos Vanzetti, Manfred Roeder, Klaus der Geiger, der Sänger Peter Rohland, Kurt Mühlenhaupt, Helmuth Karasek, Otto Jägersberg, Jochanan Bloch, Martha Vogeler, Thomas Christoph Harlan, und Emmy, die Schwester des Malers Otto Mueller, aber auch mit den Professoren Selbach und Fischer der FU Berlin und dem Erpresser „Dagobert“. Daneben ganz Unbekannte wie der Arzt Werner Krause, meine Tante Dora, ein Deutschlehrer und der Maurer Heinz. Dazu „Karl-Heinz, das Krokodil, das neulich in die Panke fiel“, und ein Elefant im Grunewald. Das Ganze wird gemischt mit Tagebucheintragungen aus meiner Jugend, Leserbriefen, gelegentlichen Gedichten und Phantasie-geschichten aus dem Berliner Alltag. Die Berliner Mauer spielt eine große Rolle, an der wir Räuber und Gendarm gespielt haben. Es wird gezeigt, warum die Mauer höher ist als der Moskauer Fernsehturm, wie man ein Mikroskop durch die Mauer schmuggeln kann und was Grenzgänger mit der Zigarettensorte „Rothman-Kingsize“ anfangen konnten. Es geht um ein fiktives Telefonat mit Präsident Bill Clinton. Auch wird der Frage nachgegangen, ob Fencheltee gegen Erektionsschwäche hilft. Helmut Kohl und Eberhard Diepgen kommen auch vor. Es wird erörtert, ob es eher zu einer Seenot im Tegeler See kommt oder zu einer Bergnot am Teufelsberg. Häufig sind die Texte mit offener oder verborgener Bewunderung geschrieben, manchmal aus Wut und Empörung, gelegentlich auch aus Ironie und versteckter Schadenfreude. Immer aber sollen sie Zugang verschaffen zur Seele und zum Geist dieser Stadt und zu ihren Bewohnern, über deren Witz Werner Helwig einmal gesagt hat, er reiße „Luftlöcher, Schlupflöcher, Türen, Pforten, Brandenburger Tore in die Gummizelle der Hoffnungslosigkeit“.

      Berlin, Berlin...wo führste mir noch hin
    • Unter Iren

      Mein irisches Tagebuch 1963/64

      Die Gründe, warum ich mir die kleine irische Universität Galway für ein Auslandssemester Medizin 1963 aussuchte, waren durchaus zweifelhaft. Irische Freunde behaupteten, es hätte etwas mit einem steckengebliebenen Aufzug in Dublin zu tun gehabt. Es könnte aber auch daran gelegen haben, dass dem Präsidenten des University College Galway der National University of Ireland in den Semesterferien keine Schreibkräfte zur Verfügung standen. Wie auch immer, es wurde ein voller Erfolg. Nicht nur lernte ich die traumhaft schöne irische Westküste kennen, ich fand auch heraus, dass irische Hühner besser bekocht werden als irische Menschen. Dafür genoss ich reichlich das irische Bier. Und Theater, Literatur und ‘ballad singers‘ in O’Donoghue’s Kneipe in Dublin, wo die ‘Dubliners‘ gerade ihren Anfang nahmen. Ich habe gelernt, dass die bösen schwarzen englischen Ratten niemals ihren Fuß auf heiligen irischen Boden setzen durften und dass die irische Marine die einzige Marine der Welt ist, in der die Matrosen zum Mittagessen mit dem Fahrrad nach Hause fahren dürfen.- Ich erlebte die tiefe Trauer, die über dem Land lag als der geliebte Sohn von Mutter Irland, John F. Kennedy, ermordet wurde. Ein knappes halbes Jahr vorher hatte er noch auf dem Marktplatz von Galway eine berühmte Rede gehalten. Medizin habe ich übrigens auch gelernt, vor allem die Leiden von alten Fischersfrauen von den Aran-Inseln, die man immer nur mittwochs und samstags aus dem Krankenhaus entlassen durfte, weil an anderen Tagen der Dampfer nicht fuhr. Habe ich überhaupt schon die irischen Mädchen erwähnt?... Kurz, es war mein schönstes Studiensemester!

      Unter Iren
    • Israel 1960

      Tagebuch einer Reise

      Noch ein Buch über Israel –muss das denn sein? Wo es doch unendlich viele Reiseführer, Bildbände, Erlebnisberichte und politische Analysen gibt. Aber wer weiß noch, wie dieser Staat in seinen Anfangsjahren war, voller Hoffnung und Erwartung? Dies ist die nostalgische Erinnerung an diese Zeit. Die Generation des Autors war die erste aus Deutschland, die damals unbefangen, aber durchaus im Bewusstsein einer kollektiven Mitverantwortung für geschehene Verbrechen, in das ferne unbekannte Israel fuhr und überwältigt wurde von der Herzlichkeit und dem schmerzhaft intensiven Interesse seiner Bewohner an allem, was eine neue, unbelastete Jugend aus Deutschland berichten konnte. Wenn heute aus dieser Generation Kritik geübt wird an der derzeitigen Politik der israelischen Regierung, so ist das nicht etwa „Antisemitismus“, sondern Ausdruck einer tiefen Sorge, dass das Land, in das man sich damals verliebt hat, seine Zukunft verspielen könnte. Wenn auch der Traum des kürzlich verstorbenen Uri Avnery von einem friedlichen Nebeneinander zweier Staaten, eines israelischen (nicht nur jüdischen) und eines palästinensischen, geeint durch gemeinsame wirtschaftliche, geopolitische und ökologische Interessen, in immer weitere Ferne rückt und nur noch durch ein Wunder verwirklicht werden könnte, so hat doch auch einst schon der Staatsgründer und Ministerpräsident David Ben Gurion gesagt: „Wer nicht an Wunder glaubt, der ist kein Realist!“

      Israel 1960
    • Fritz Demuth

      Kinderarzt, Wissenschaftler, Künstler

      Der Kinderarzt Fritz Demuth wurde 1892 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Berlin geboren. Neben der Ausbildung als Facharzt für Kinderheilkunde und seiner allseits geachteten wissenschaftlichen Arbeit auf den Gebieten der Gewebezüchtung und der experimentiellen Zellforschung lebte er auch künstlerische Intentionen aus, die u. a. zu sehr freundschaftlichen Beziehungen zu dem Komponisten Ernst Krenek führten. Fritz Demuth legte nach eigenem Bekunden großen Wert darauf, „nicht nur der Diagnostiker und Therapeut, sondern der Arzt und der persönliche Freund der Familie zu sein, deren Kinder ich behehandele“. Nach dem Entzug der Approbation und der Schließung seiner Praxis gelangen ihm und seiner Familie noch 1939 die Emigration nach Holland, von wo er 1944 nach Auschwitz dportiert wurde. Als Folge seines Einsatzes in den Krankenbaracken des Vernichtungslagers starb er im Mai 1944 an Entkräftung und Fleckfieber.

      Fritz Demuth