Computer- und Netzkultur werden nur zu einem kleinen Teil von technischen Innovationen geprägt. Es ist relativ unwichtig, wer den Mikroprozessor, die Maus, TCP/IP oder das World Wide Web erfand, und welche Ideen dahinter steckten. Ausschlaggebend ist viel- mehr, wer sie wie benutzt. Alleine durch die User gewinnt Computertechnologie überhaupt an kultureller Bedeutung. Viele Bemühungen der User, seien es glitzernde Sternenhintergründe, Fotos süßer Kätzchen oder Regenbogenfarbverläufe, werden als Kitsch verlacht oder gar als allgemeiner kultureller Verfall bezeichnet. Dabei ist dieser scheinbare ästhetische Wirrwarr, geschaffen von Usern für User, die wichtigste, schönste und am meisten missverstandene Sprache der Neuen Medien. In diesem Buch sind erstmals Essays und Projekte zu den unterschiedlichsten Facetten der Digitalen Folklore versammelt: Online-Amateurkultur, digitale Selbstbau-Elektronik, Typo-Nihilismus, Mem, Teekannen, Penisvergrößerung. Mit Beiträgen auf Englisch und Deutsch, von Cory Arcangel, Siegfried Zielinsky, Gijs Gieskes, otro und zahlreichen Studenten der Merz Akademie Stuttgart. Olia Lialina und Dragan Espenschied sind international als Netzkünstler tätig. Beide lehren an der Merz Akademie Stuttgart im Pathway Interface Design.
Olia Lialina Knihy



The evolution of human-computer interaction has led to significant changes in terminology, reflecting the growing disconnect between users and developers. As technology shifts from personal computers to conversational interfaces like Siri and Alexa, users must adapt their communication styles. This transformation raises questions about who controls these interactions and how language shapes user experiences. The book explores how vocabulary not only names but also becomes integral to the interface, emphasizing the importance of language in shaping our interactions with technology.
Die Net. Art-Pionierarbeit ‹My Boyfriend Came Back from the War› (kurz MBCBFTW) der russischen Künstlerin Olia Lialina feiert ihr zwanzigjähriges Bestehen. Deren historische Relevanz als interaktive Erzählung im Internet und als Werk der Netzkunst lässt sich aus den zahlreichen Appropriationen und Remixes, die in den letzten zwanzig Jahren entstanden sind, ermessen. Die Publikation stellt das Original sowie 13 weitere Versionen von Künstlerinnen und Künstlern wie Jodi, Dragan Espenschied, Entropy8Zuper, Ignacio Nieto und Guthrie Lonergan vor. Sie spannt damit einen Bogen über zwanzig Jahre künstlerische Praxis im Internet. Mit zahlreichen Abbildungen und Texten von Michael Connor, Roman Leibov, Joanne McNeil und Bruce Sterling.