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Harriet Rudolph

    Das Reich als Ereignis
    Reichsstadt - Reich - Europa
    "Eine gelinde Regierungsart"
    Justiz
    Die Reichsstadt Regensburg und die Reformation im Heiligen Römischen Reich
    Jahrbuch für Europäische Geschichte 17
    • "The present volume aims at outlining a new field of historical research: the material culture of diplomacy in early modern and modern times. The chapters study a complex web of relations between artefacts, human beings, and spaces in intercultural diplomacy in different regions of the world to uncover the political, social, legal and economic significance in the ways in which diplomatic actors brought artifacts into play during negotiations"--Provided by publisher

      Jahrbuch für Europäische Geschichte 17
    • Die Beiträge widmen sich den vielfältigen Auswirkungen der Reformation auf die Reichsstadt Regensburg, die heute zwar noch vielerorts sichtbar, aber kaum im Bewusstsein der Bevölkerung präsent sind. In dieser ab 1542 offiziell lutherischen Reichsstadt, die gleichzeitig als katholischer Bischofssitz fungierte und weitere katholische Institutionen beherbergte, fanden wichtige Religionsgespräche mit führenden Vertretern unterschiedlicher Konfessionen sowie Reichstage statt, auf denen die durch die Glaubensspaltung angeheizten politisch-rechtlichen Konflikte eingehegt werden sollten. In Regensburg kulminierten die Konflikte zwischen unterschiedlichen Strömungen des christlichen Glaubens, hier etablierten sich aber auch Formen des geregelten Zusammenlebens der Konfessionen, die zukunftsweisend für den Umgang mit religiöser Differenz sein sollten.

      Die Reichsstadt Regensburg und die Reformation im Heiligen Römischen Reich
    • Die Analyse der reichen archivalischen Quellen zur peinlichen Strafjustiz im Bereich des Hochstifts Osnabrück zeigt, dass der Verzicht auf die geSetzlich vorgegebene oder mögliche Strafe nicht die Ausnahme sondern eine Regel frühneuzeitlicher Strafpraxis darstellte, was weder willkürlich noch aus Schwäche der Justiz und der Obrigkeit geschah. Mit diesem Verzicht wurde das starre Rechtssystem flexibilisiert und den verschiedenen sozioökonomische Bedingungen angepasst. Als zentrales Instrument dieser Anpassung diente das frühneuzeitliche Supplikenwesen, das eine Abänderung des Rechtsurteils auf dem Gnadenweg ermöglichte. Suppliken und daraufhin gewährte Straferlasse erlaubten es, die Sanktionen zwischen Untertanen und Obrigkeit auszuhandeln, was eine hohe Akzeptanz der verhängten Sanktionen und der Justiz insgesamt sicherte. Die Autorin beschreibt deshalb ausführlich Supplikenwesen einschließlich der verwendeten Argumentationsmustern und Entscheidungskriterien. Der Vergleich von Rechtsnormen und Rechtspraxis im Hochstift Osnabrück zeigt, dass die Staatsform des geistlichen Territoriums keineswegs so rückständig war, wie das Zeitgenossen und später auch Historiker unterstellten.

      "Eine gelinde Regierungsart"
    • Die einzelnen Beiträge des Bandes problematisieren die historische Bedeutung dieser Ständevertretung, die als wichtigstes Forum der politischen Partizipation, der Konfliktregelung und der Friedenssicherung im Alten Reich diente. Bis zum Ende der Frühen Neuzeit bildete der Immerwährende Reichstag ein diplomatisches Zentrum nicht nur des Reiches, sondern durch die anwesenden Vertreter anderer europäischer Staaten auch Europas. Die hier versammelten Beiträge evaluieren die Thesen der älteren Forschung, präsentieren neue Forschungsergebnisse und umreißen vor allem auch zukünftige Forschungsperspektiven auf diese von der Geschichtswissenschaft lange Zeit vernachlässigte und in der öffentlichen Wahrnehmung wenig präsente Institution. • Aufschwung der Forschung zum Immerwährenden Reichstag und zum Alten Reich • Neue Forschungsergebnisse zu einer bedeutenden Institution des frühmodernen Staates

      Reichsstadt - Reich - Europa
    • Das Reich als Ereignis

      Formen und Funktionen der Herrschaftsinszenierung bei Kaisereinzügen (1558–1618)

      • 691 stránok
      • 25 hodin čítania

      Kaiserauftritte stellten einen Kulminationspunkt der Inszenierung kaiserlicher Herrschaft im Heiligen Römischen Reich dar. In diesen Momenten wurden die Existenz des Reiches und die Bedeutung von Kaisertum und Reich für alle Schichten der Bevölkerung unmittelbar erfahrbar: Wenn Kaiser, Reichsstände und Untertanen aufeinander trafen, musste das Verhältnis der Reichsteile zum Reichsganzen oder auch das der Reichsstände untereinander immer wieder neu symbolisch austariert werden. Dabei folgten auf das Großereignis eines Herrschereinzugs mit Königswahlen, Krönungen, Huldigungen, Belehnungen oder Festlichkeiten weitere öffentliche Aufführungen, in denen die im Einzugszeremoniell aufgestellten Herrschaftsansprüche bestätigt werden sollten. Das Buch analysiert Formen und Funktionen solcher Akte in ihrer Qualität als Elemente der zeitgenössischen politischen Kultur, aber auch in ihrer Qualität als Medienereignisse und nicht zuletzt als Gegenstand von Erinnerungskulturen, welche den vergänglichen Glanz, aber auch den sozialen Sinn dieser Inszenierungen im kollektiven Gedächtnis zu bewahren versuchten.

      Das Reich als Ereignis