Die Revolution ist großartig
Was Rosa Luxemburg uns heute noch zu sagen hat
- 312 stránok
- 11 hodin čítania
Was Rosa Luxemburg uns heute noch zu sagen hat
Die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik
Die wichtigsten Ansätze der Kapitalismuskritik aus den vergangenen zwei Jahrhunderten werden in ihrem Kontext dargestellt und kritisch analysiert. Dabei zeigt sich, dass Kapitalismuskritik kein Privileg der Linken war oder ist. Es gab und gibt konservative, reaktionäre, rechte und völkische, nationalliberale und sozialreformerische Ansätze, neben anarchistischen, sozialistischen und kommunistischen Theorien. Herausgearbeitet werden Affinitäten, Überschneidungen und Verkürzungen, aber auch Traditionslinien, die sich in aktuellen politischen Strömungen, in der Globalisierungskritik, bei Occupy oder rechten und populistischen Bewegungen wiederfinden. Ein Schwerpunkt liegt in der knappen Darstellung der Marx'schen Kritik der politischen Ökonomie, im Gegensatz zur Lenin'schen Imperialismustheorie sowie aktuellen antimonopolistischen und finanzmarktorientierten Richtungen in der Linken.
Umwelt-, Tier- und Heimatschutz von Rechts
In 'Grüne Braune' hinterfragt Peter Bierl die ökologischen Positionen von NPD, Kameradschaften und der Neuen Rechten. Er beleuchtet den völkischen Ideologiefundus und skizziert die Geschichte der grünen Braunen nach 1945, einschließlich ihrer Vereine und Publikationen. Die Präsenz extrem rechter Akteure in der Ökologiebewegung ist oft subtil: Ob im Bioladen, bei Anti-AKW-Protesten oder Aktionen gegen genmanipuliertes Saatgut, sie mischen sich ein und engagieren sich in Selbstversorgungsnetzwerken, liefern Bio-Kisten und ökologische Baustoffe. Militante Neonazis und rechte Ideologen versuchen seit Jahren, mit ökologischen Themen zu punkten. Die NPD protestiert gegen Gentechnik, während Kameradschaften gegen Castor-Transporte und Autonome Nationalisten für Vegetarismus demonstrieren. In Umwelt & Aktiv warnen Autoren vor zerstörerischer Wachstumspolitik und beklagen Raubbau an der Natur. Wenn rechte Ökobauern enttarnt werden, sorgt das für Überraschung in Bürgerinitiativen. Historisch haben Nazis gesellschaftliche Widersprüche aufgegriffen, um neue Anhänger zu gewinnen, was auch für die soziale Frage und die Frauenbewegung gilt. Umweltschutz war traditionell ein Thema der Rechten, und Ideen aus diesem Spektrum prägten die moderne Ökologiebewegung. Die Biozentristen und Tiefenökologen der 1970er Jahre verbinden Esoterik mit menschenfeindlichen Ansichten und agitieren gegen Einwanderung. Parolen der Neuen Rechten haben längst Einga
Verschwörungsdenken im Zeitalter des Wassermanns
Sind Esoteriker, Reichsbürger, Querdenker und Freunde der offenen Gesellschaft wirklich Gegner oder verbindet die Kontrahenten mehr als ihnen lieb ist? Eine Antwort darauf führt nicht zu den Rändern der Gesellschaft, sondern in ihre Mitte. Der gängige Diskurs über Verschwörungstheoretiker folgt einem altbekannten Muster: Von den politischen Rändern würden radikale und antidemokratische Kräfte in die Mitte der Gesellschaft drängen, um diese mit irrsinnigen Theorien zu verführen. Peter Bierl widerlegt in seinem Essay die These der »verführten Mitte« und verweist stattdessen auf die Überzeugungen einer Gesellschaft, die all das verinnerlicht hat, was im Baukasten der Verschwörungsideologien zur Grundausstattung gehört: Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus und ein Unbehagen am »entfesselten Raubtierkapitalismus«. Letzterer wird in alter Tradition so kritisiert, wie er nicht kritisiert werden sollte, nämlich als Ausdruck einer gierigen Finanzelite, die den Rest der Welt mit geheimen Machenschaften übers Ohr haut. MaroHeft #4 stellt aktuelle Entwicklungen querdenkerischer Ideen in ihren historischen und politischen Kontext. Katharina Kulenkampff bebildert das Thema mit Szenen des sagenumwobenen Planeten Concurrencia. (Ähnlichkeiten mit anderen Planeten und realen Systemen sind rein zufällig.)
Die einen fordern, dass Menschen zugunsten von Tieren sterben müssten. Die anderen bezeichnen Säuglinge, Behinderte und Demente als Nicht-Personen, deren Leben wertlos und teuer sei. Dritte verklären den Kampf ums Dasein, Kapitalismus und Sexismus als natürliche Gesellschaftsform. Wie passen Linke mit solchen Positionen, mit Euthanasie, Anti semitismus und Antihumanismus zusammen? Eigentlich gar nicht, sollte man meinen. Ein solches Crossover ist in der Linken jedoch nicht neu. Die kritische Darstellung und Analyse von aktuellen und historischen Strömungen, die biologistische und sozialdarwinistische Ansichten vertreten, ist das Thema dieses Buches. Bierl spricht von einer darwinistischen Linken in Abgrenzung zu einer emanzipatorischen Linken, die kritisch-materialistische Positionen vertritt. Dabei handelt es sich weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart um eine geschlossene Doktrin, sondern ein Konglomerat von Gruppen und Personen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Facetten, Widersprüchen und Konflikten. Peter Bierl unterzieht dieses Konglomerat einer genauen Analyse.
Kapitalismuskritk von rechts: Der Fall Silvio Gesell
Dieses Buch kommt im richtigen Moment, denn auch unter Linken, Globalisierungskritikern und Kapitalismusgegnern machen sich seit Jahren, in letzter Zeit verstärkt durch die irritierenden Umstände der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise, die falschen Vorstellungen des Freiwirtschaftstheoretikers Silvio Gesell (1862–1930) wieder breit. Und auch wenn Gesell selber dem allgegenwärtigen Antisemitismus seiner Zeit weitgehend abhold war, bieten seine über weite Strecken rassistische Lehre, seine um die Produktionssphäre verkürzte Kapitalismuskritik, seine horriblen Visionen von einem neuen Manchesterkapitalismus, sein Sozialdarwinismus und seine Frauenfeindlichkeit noch heute vielen Verschwörungstheoretikern, rechten und antisemitischen Gegnern eines anonymen 'Finanzkapitalismus', aber eben auch wohlmeinenden und naiven Kritikern von 'Geld und Zins' eine ideologische Heimstatt. Bis heute fehlte eine kritische Gesamtdarstellung der Gesellianer bzw. der Freiwirtschaftsbewegung, ihrer Theorie und Entwicklung, ihrer Vorläufer und ihres aktuellen Einflusses in Deutschland. Sie endlich zu liefern ist das Anliegen dieses Buches, das sich an politisch und historisch Interessierte und Aktivisten in Gewerkschaften, Bürgerinitiativen, antifaschistischen und globalisierungskritischen Gruppen wendet.