Der von Hans-Peter-Schwintowski, Christoph Brömmelmeyer und Martin Ebers herausgegebene Praxiskommentar zum VVG erscheint in nunmehr 4. Auflage 2021 und hat sich neben dem Prölss/Martin als ein weiterer wissenschaftlich fundierter Standard-Kommentar zum VVG etabliert. Die Kommentierung legt besonderen Wert auf Praxishinweise und konkrete Formulierungsvorschläge, die sich u.a. an Fachanwälte für Versicherungsrecht wenden. Die 4. Auflage berücksichtigt die aktuelle Rechtsprechung sowie die durch Umsetzung der Versicherungsvertriebs-Richtlinie neu hinzugekommenen Vorschriften. Daneben behandelt der Kommentar aktuelle Mega-Trends wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz sowie Nachhaltigkeit im Versicherungsvertrieb und schlägt innovative Lösungen für Regulierungs- und Vertriebsprobleme (z.B. für das Quotensystem) vor. Dabei verbürgt die Breite und die Kompetenz des Autorenteams (u.a.: Universitätsprofessoren sowie Fachanwälte für Versicherungsrecht) eine gleichermaßen wissenschaftlich anspruchsvolle wie praktisch relevante Kommentierung. Besonderen Wert legen die Herausgeber auf Fragen der Versicherungsvermittlung: Kommentiert wird deswegen in Auszügen auch die VersVermV und die Gewerbeordnung.
Knut Pilz Knihy


Dr. Knut Pilz behandelt ein zentrales Problem im Bereich der Allgemeinen Geschäfts- und Versicherungsbedingungen: missverständliche Klauseln. Das AGB-Recht umfasst die Unklarheitenregel in § 305c Abs. 2 BGB und das Transparenzgebot des § 307 Abs. 1 S. 2 BGB, die sich mit unklaren Klauseln befassen. Besonders die Auslegungsgrundsätze von Allgemeinen Versicherungsbedingungen sind entscheidend für die Handhabung solcher Klauseln. Trotz der praktischen Relevanz von Auslegung und Transparenzkontrolle bleibt die Methodik und das Verhältnis dieser beiden Instrumente weitgehend unklar, und die Rechtsprechung zeigt oft eine inkonsistente Anwendung. Insbesondere die Unklarheitenregel und die Transparenzkontrolle werden häufig widersprüchlich angewendet. Diese Arbeit zielt darauf ab, diese Widersprüche zu klären. Sie analysiert die spezifischen Auslegungsgrundsätze von Allgemeinen Versicherungsbedingungen, behandelt die Unklarheitenregel und untersucht das Transparenzgebot im Kontext der Auslegung. Der Autor entwickelt auf diese Weise handhabbare Regeln für die Auslegung und Transparenzkontrolle, ohne eine vorschnelle Anwendung des Transparenzgebots zu fördern.