Das vorliegende Handbuch bietet Menschen, die direkt oder indirekt von seltenen Erkrankungen betroffen sind, konkretes und praktisches Wissen.
In Folge soll damit auch das Bewusstsein für seltene Krankheiten in unserer Gesellschaft erhöht werden, von denen erstmals in den 1980er Jahren als solche die Rede war. Es informiert nicht nur über Themen und Entwicklungen, sondern soll auch für weiterführende Debatten sensibilisieren. Gerade die vielfältigen ethischen Fragen, die sich hier ergeben, werden diskutiert.
Forschung am Menschen muss die Sicherheit und die Rechte der Patienten und gesunden Probanden wahren sowie transparent und der Allgemeinheit verpflichtet sein. Damit diese ethischen und rechtlichen Standards sichergestellt werden, wurden Forschungsethikkommissionen gegründet. Diese Forschungsethikkommissionen (nicht zu verwechseln mit Bioethikkommissionen) sind inter-disziplinär zusammengesetzte Gremien, die zunächst vorwiegend für die Begutachtung klinischer Forschungsprojekte, aber auch die Anwendung neuer Therapiemaßnahmen zuständig waren. Heute sind Forschungsethikkommissionen weit mehr als Vertreter der Rechte der in biomedizinische Studien aufgenommenen Patienten und Probanden: Sie sind zum wichtigsten Garanten für eine integre, transparente, dem einzelnen Patienten, aber auch der Allgemeinheit verpflichteten biomedizinischen Forschung geworden. Dieser Leitfaden gibt eine Einführung in die Konzeption, die rechtlichen Rahmenbedingungen und das wachsende Aufgabenspektrum moderner Forschungsethikkommissionen für all diejenigen, die mit biomedizinischer Forschung befasst sind, aber auch für medizinisch interessierte Laien.