Das reformierte Restschuldbefreiungsverfahren ermöglicht Schuldnern, nach drei Jahren von Restschulden befreit zu werden, sofern sie mindestens ein Viertel der Forderungen und die Verfahrenskosten begleichen. Eine Verkürzung auf fünf Jahre ist möglich, wenn die Verfahrenskosten vollständig bezahlt werden. Diese Regelung gilt für alle natürlichen Personen und ist nicht auf bestimmte Gruppen beschränkt. Die 2. Stufe der Insolvenzrechtsreform bringt zahlreiche Änderungen im Verbraucherinsolvenzverfahren mit sich. So wird die Wahrnehmung der Gläubigerrechte bei der Versagung und Erteilung der Restschuldbefreiung erleichtert. Der Insolvenzverwalter kann künftig auch Rechtshandlungen aus der Zeit vor Verfahrenseröffnung anfechten und Gegenstände verwerten, selbst wenn Absonderungsrechte bestehen. Zudem kann das Insolvenzplanverfahren, bisher dem Regelinsolvenzverfahren vorbehalten, nun auch in der Verbraucherinsolvenz durchgeführt werden. Mieter von Genossenschaftswohnungen erhalten in der Insolvenz Schutz bis zu bestimmten Höchstgrenzen. Die Neuregelungen werfen viele rechtliche und praktische Fragen auf. Das Buch bietet praxisnahe Hilfestellungen und erläutert die Neuerungen sowie deren Auswirkungen. Es gibt Handlungsempfehlungen für Schuldner, Berater, Schuldnerberatungsstellen und Gläubiger und enthält zahlreiche Tipps für die Praxis.
Michael Merten Knihy



Mit dem am 1. März 2012 in Kraft getretenen ESUG wurde das größte Reformpaket in der Geschichte der InsO umgesetzt. Die Reformen konzentrieren sich auf drei Hauptthemen: Gläubigerbeteiligung im Eröffnungsverfahren, Insolvenzplanverfahren mit Debt-Equity-Swap und reduzierten Blockademöglichkeiten sowie Eigenverwaltung und Schutzschirmverfahren. Schuldner, Gläubiger und deren Berater müssen sich intensiv mit den neuen, komplexen Instrumenten auseinandersetzen. Die Anforderungen für das Schutzschirmverfahren sind hoch, und es ergeben sich viele Fragen, etwa zur Auswahl des vorläufigen Sachwalters und zu den erforderlichen Bescheinigungen. Das ESUG ermöglicht Gläubigern, erheblichen Einfluss auf den Ablauf von Insolvenzverfahren zu nehmen, insbesondere bei der Verwalterauswahl und der Entscheidung über die Eigenverwaltung. Die neuen Regelungen werfen jedoch zahlreiche rechtliche und praktische Fragen auf. Der Ratgeber bietet praxisnahe Hilfestellungen, Muster und Übersichten zur Umsetzung. Zudem werden alle geänderten Vorschriften der InsO einzeln kommentiert, wobei zahlreiche praktische Tipps und Hinweise gegeben werden. Für einen schnellen Überblick werden die Änderungen zu jeder Vorschrift stichwortartig zusammengefasst, um das Verständnis der Neuerungen zu erleichtern.
Dieses Buch wirft die Frage auf, ob Gehaltszahlungen von Arbeitnehmern in der Krise des Unternehmens bei Lohnverzicht anfechtbar sind. Gerade die Urteile verschiedener Gerichte lassen den Eindruck entstehen, dass der Arbeitnehmer, wenn er sich auf eine Stundung der Gehaltzahlungen einlässt, um dem Unternehmen aus der Krise zu helfen, sich der Gefahr aussetzt, dass diese erarbeiteten Lohnansprüche bei Auszahlung durch den Insolvenzverwalter wieder zurückgefordert werden können. Ob deutsches Insolvenzrecht dies wirklich zulässt, wie die höchstrichterliche Rechtsprechung aussieht und welche Strategien erfolgversprechend sind um eine Anfechtung durch den Insolvenzverwalter ins Leere laufen zu lassen, werden in diesem Buch erörtert und dargestellt.