Bookbot

Anette Winkelmüller

    "Im Krieg war ich noch klein"
    Als die Jeans noch gebügelt wurden
    Deutschland halb und halb
    Heimatland ist abgebrannt, Vater ist im Krieg
    • „Als ich zwei Jahre alt wurde, liefen die Vorbereitungen für die letzten kriegspolitischen Machenschaften. Und am frühen Morgen darauf, ich lag sicher müde und glücklich mit einer neuen Puppe in meinem Bett, verkündete Hitler im Reichstag: „Seit 5.45 wird jetzt zurückgeschossen!“ Der Zweite Weltkrieg hatte begonnen. Meinen Vater zogen sie sofort in diesen Krieg ein. Meine Mutter fühlte sich nun schutzlos und ängstigte sich die kommenden Jahre. In Witebsk „fiel“ mit 24 Jahren 1941 der Lieblingsonkel meines Mannes, Friedel. Und 1942 wurde dessen Bruder Heinz in Russland bei einem Gefecht tödlich verletzt.“ All diese Toten rissen grausame Lücken in die Leben ihrer Familien, Freunde und Angehörigen. Es sind nicht nur Zahlen von Gefallenen, es sind Schicksale, die mit anderen Schicksalen eng verwoben waren. Die Zivilbevölkerung litt an Tieffliegerbeschüssen, Verschüttungen im Bombenkellern, Fluchterlebnissen, Verlusten naher Familienangehöriger. Kriegserfahrungen werden generationsübergreifend weitergegeben, sie werden „vererbt“. Die Folgen analysiert die Autorin Anette Winkelmüller, eine Zeitzeugin des 2. Weltkrieges, die später selbst viele Kriegstraumatisierte psychologisch betreute, anhand von Fallbeispielen. Auch heute noch herrscht Krieg, die Gefahr neuer kriegerischer Auseinandersetzungen wächst. Ihr Buch ist ein flammendes Plädoyer für Frieden.

      Heimatland ist abgebrannt, Vater ist im Krieg
    • Als die Jeans noch gebügelt wurden

      • 190 stránok
      • 7 hodin čítania

      Die Jahrgänge 1955 bis 1975: Geboren in eine junge Republik, die Frieden und Wohlstand verspricht, und aufgewachsen in einer Zeit, die die Zufriedenheit der Eltern und Großeltern kritisch hinterfragt. Der Bunker, wo die Eltern die Nächte ihrer Kindheit verbrachten, wird zum Jugendtreff ausgebaut, die dicken Wände halten auch laute Musik aus. Kassettenrekorder statt Hausmusik, Latzhosen statt Faltenrock, Parka statt Uniform, und die Jungs trugen lange Haare. Wie schon im Vorgängerband „Im Krieg war ich noch klein“ erzählt Anette Winkelmüller die große Geschichte im Kleinen, schlägt den Bogen von individuellen Berichten zur Zeitgeschichte und zeigt, wie die Prägungen der Kriegskinder auch die Generation der „Kriegsenkel“ beeinflusst hat. Lesebuch und Biografie für alle, die dabei waren, oder als Geschenk für die Generation danach

      Als die Jeans noch gebügelt wurden
    • Bis in die 60er Jahre hinein war es eine vorherrschende Auffassung, dass vor allem kleine Kinder vieles an Bedrohungen und Leid um sich herum nicht spüren. Inzwischen ist bekannt und untersucht, dass Kinder das Leid ihrer Eltern miterleben und mittragen, oft unbewusst und noch im erwachsenen Alter unbewältigt. Begleitet von einer Psychotherapeutin, haben Menschen der Geburtsjahrgänge 1930 bis 1947 sich in einer Schreibwerkstatt auf den Weg in ihre kindliche Vergangenheit gemacht. In unterschiedlich langen Texten erzählen sie aus der Zeit, in der sie als Kinder den Zweiten Weltkrieg und die frühe Nachkriegszeit erlebt haben. Ein lebendiges Stück Zeitgeschichte, das ohne nostalgische Verklärung in seiner Unmittelbarkeit berührt, erschüttert und zum Nachdenken anregt.

      "Im Krieg war ich noch klein"