In einem Zeitalter, in dem immer noch -religiöse Ideologien zu Auseinandersetzungen und Glau-bens--kriegen führen, ist die Frage, warum es die Religions-gemeinschaften bis heute nicht geschafft haben, Harmonie herzustellen, von hoher -Brisanz. Die Welt ist heute mehr denn je gespalten und weit entfernt von Einigkeit und Frieden. Um dies zu verändern, wäre dringend der Gebrauch des -eigenen Bewusstseins notwendig, denn nur durch die Vernunft können Gegensätze aufgelöst werden und so zu einem friedlicheren Miteinander führen.
Winfried Krakau Knihy



Jedes Leben ist labil und endlich. Es schwingt in all seinen materiellen und psychischen Zuständen zwischen definierbaren Maxima und Minima. Wie ein Seiltänzer ist jeder gefordert, sich in gegebenen natürlichen und gesellschaftlichen Netzen zu behaupten. Der Weg durch vier unterschiedliche Phasen seines Lebens belegt diese Thesen. In allen Gesellschaften findet man herausgehobene Schichten, sogenannte Eliten, welche die geltenden Gesetze bestimmen und vielfach zu ihrem eigenen Nutzen gegen das Volk durchsetzen. In diese Zustände wird der Mensch hineingeboren und muss sich dort behaupten. Wenn die Widersprüche zwischen Eliten und Volk zu stark werden, krempelt sich die Gesellschaft um und neue Eliten entstehen. Dieses Dilemma ist lösbar, wenn konsequente Basisdemokratie herrscht, welche alle Vorrechte der Eliten so beschneidet, dass Solidarität aller zustande kommt. Weil der Mensch ein Naturwesen ist, ist dazu naturwissenschaftliches Denken aller nötig und die Abkehr von allen Ideologien erforderlich.
Ernst Haeckel ist, aufbauend auf Charles Darwin, der Begründer einer umfassenden monistischen Evolutionstheorie im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Wovor Darwin zunächst noch zurückschreckte, die Ausdehnung der Evolutionstheorie auf das ganze Universum und den Menschen, verfolgte Haeckel mit großem Mut gegen viele Anfeindungen, vor allem von Seiten der Kirchen und religiös verblendeten Professoren. Seine heute weitgehend bestätigten Positionen zum Verständnis kosmischen Geschehens und zum Wesen des Menschen 'diskutiert' der Autor mit Haeckel auf der Grundlage seiner Werke. Die Konsequenzen der monistischen Einheit von Materie, Energie und Information als drei Seiten der von Haeckel so genannten unteilbaren Substanz werden dabei herausgearbeitet. Daraus ergeben sich weitreichende Folgerungen, was den gesellschaftlichen Zusammenhang der Menschen angeht: Privatisierung der Religionen, Trennung von Kirche und Staat, Systeme der gerechten Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums und der Bildung. Die Frage von Willensfreiheit und Verantwortung des Individuums - nicht vor Gott, sondern vor seinesgleichen und vor allem Leben - wird neu gestellt.