Über die deutschen Kolonisten Russlands sind schon einige Bücher sowie Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge geschrieben worden. Die meisten von ihnen sind Übersichts- und Nachschlagewerke oder Memoiren – dieses Werk ist jedoch der Geschichte einer konkreten Kolonie im Wolgagebiet gewidmet und berichtet, wie die Kolonie entstanden ist, wie sich das wahre Leben ihrer Bewohner gestaltete.
Albert Obholz Knihy





Das Schicksal der Russlanddeutschen ist nach wie vor ein blinder Fleck in der Geschichte. In fast zwei Jahrhunderten nahm das Leben der Aussiedler viele Wendungen. Sie bauten es mühsam auf, wurden enteignet, deportiert, verloren ihre Rechte und schafften es dennoch, mit Fleiß und Anpassungsvermögen weiterzumachen, nach vorn zu streben und sich sogar kleine Träume zu erfüllen. Albert Obholz und Emma Rische stellen in diesem Buch die Ereignisse der Kolonie Kamenka zusammen. Zugrunde liegen Archivmaterialen sowie Zeitzeugenaussagen, die ein umfassendes Bild über verschiedenste Themen der Gesellschaft und Politik geben.
Anschaulich beschreibt Albert Obholz den Werdegang der wissenschaftlichen Medizin und die Anfänge der höheren medizinischen Ausbildung in Russland. Dabei wird die aktive Mitwirkung der Deutschen in der Entwicklung aller Gebiete der Medizin deutlich. Über 200 Jahre lang wurde die Ausbildung der Ärzte sowie die staatlich organisierte medizinische Betreuung ausschließlich von Ausländern bestritten, von denen die meisten aus Deutschland und dem Baltikum kamen. Ausführlich dargelegt wird die Entwicklung der Ärzte- und Apothekenversorgung in den deutschen Kolonien des Wolgagebiets und Südrusslands. Ergänzt werden die geschichtlichen Schilderungen durch die Biografien zahlreicher praktizierender Ärzte, Medizin-Dozenten und Gelehrter, die im Wolgagebiet und im Süden Russlands geboren wurden.