Der Band versammelt Texte von Historiker:innen aus verschiedenen Ländern, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 entstanden sind. Er beleuchtet die historische Kontextualisierung des Krieges und ergänzt die Diskussion durch Beiträge zu „Bildern des Krieges in der Ukraine“. Die Publikation ist als Open Access verfügbar.
Nationale Sozialismusinterpretationen in Armenien seit 1945
Der Genozid von 1915 im Osmanischen Reich und die Demonstrationen von 1988, die den Zusammenbruch der Sowjetunion mit anstießen, bestimmen unser Bild von Armenien. Doch nicht allein das nationale Trauma oder Repressionen im Staatssozialismus prägten die armenische Nation. Maike Lehmann zeigt, welche Handlungs- und Interpretationsspielräume sich armenische Bürger an der sowjetischen Peripherie in den Jahrzehnten nach 1945 erarbeiteten und wie sie dabei das sozialistische Projekt mit neuen, lokalen Bedeutungen versahen. So trugen sie gleichermaßen zur Legitimierung und Stabilisierung wie auch zur Erosion des Staatssozialismus bei.