Die menschliche Gesundheit ist eng mit Erdsystemfaktoren verknüpft. Störungen dieser Faktoren führen zu Ökosystemveränderungen, die die Mensch-Umwelt-Beziehungen beeinflussen. Der anthropogene Klimawandel ist eine der Hauptursachen für diese Veränderungen. Eine indirekte Folge ist die zunehmende Verbreitung von Infektionskrankheiten wie Malaria, die vor allem tropische und subtropische Regionen betreffen. Auch in gemäßigten Breiten entstehen durch den Klimawandel zunehmend günstige Bedingungen für Krankheitserreger und ihre Vektoren, was die Ausbreitung tropischer Infektionskrankheiten wie Malaria in Mitteleuropa wahrscheinlich macht. In ihrer Studie untersucht Julia Krimkowski potenzielle Malariaverbreitungsgebiete in Europa und visualisiert diese erstmals mithilfe eines Geographischen Informationssystems, unter Einbeziehung von Daten des IPCC und des Umweltbundesamtes. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass in Deutschland künftig mit autochthonen Malariafällen gerechnet werden muss, insbesondere in klimatisch begünstigten Regionen wie dem Rheinland und am Oberrhein, wo sowohl die Vektoren heimisch sind als auch günstige Temperatur- und Niederschlagsbedingungen erwartet werden. Diese Erkenntnisse sind auch auf andere mitteleuropäische Länder übertragbar und richten sich an Geomediziner sowie an Leser, die sich für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Geomedizin interessieren.
Julia Krimkowski Knihy
