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Michael Overbeck

    Zu den Wurzeln der Eisenindustrie in Luxemburg
    Die Gießformen in West- und Süddeutschland (Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern)
    • In jüngster Zeit erlangen Untersuchungen zur Herstellung von Bronzeobjekten besondere Bedeutung. Der Band dokumentiert aus einem zentralen Kulturbereich Mitteleuropas alle in West- und Süddeutschland gefundenen Gießformen aus Keramik, Metall und Stein und diskutiert ausführlich Funktionsweise, Zeitstellung und Verbreitung sowie ihren jeweiligen Fundkontext (Siedlungen, Hortfunde, Grabfunde). Es konnten für das Arbeitsgebiet ca. 170 Gießformen erfasst werden. Überlieferungsbedingt bestehen sie hauptsächlich aus Stein, gefolgt von Metall (Bronze) und, sehr selten, von Formen aus Keramik. Die materialbedingten Gießeigenschaften werden eingehend erörtert. Im Fokus stehen die unterschiedlichen Gesteinsarten, die für Gießformen verwendet wurden. Die Studie schließt eine große Lücke in der Vorlage der Gießformen in Europa und erörtert für die in der Reihe Prähistorische Bronzefunde zahlreich edierten Fundgruppen aus Süd- und Westdeutschland die herstellungstechnischen Grundlagen. Der Band enthält einen Katalog- und Abbildungsteil mit 70 Tafeln. In einem Zusatzbeitrag untersucht Albrecht Jockenhövel in einem gesamteuropäischen Kontext Gräber mit archäometallurgischen Objekten.

      Die Gießformen in West- und Süddeutschland (Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern)
    • Der Band präsentiert die Ergebnisse des dritten Forschungsprojektes zum mittelalterlichen Eisenhüttenwesen des Seminars für Ur- und Frühgeschichte der Universität Münster. Über drei Jahre hinweg wurde ein Verhüttungsplatz aus der 2. Hälfte des 13. und dem frühen 14. Jahrhundert untersucht, der sich als äußerst fundreich erwies. Neben Produktions- und Verarbeitungsschlacken fanden sich Werkzeuge, Speisereste und Keramik. Vier Schlackenhalden mit insgesamt 21 t bildeten einen Gürtel um den Verhüttungsplatz. Erzdepots und Röstbetten belegen die Anreicherung von Erzen. Im Zentrum lagen sechs Rennöfen sowie Ausheiz- und Schmiedeherde. In mehreren Nutzungsepisoden wurden insgesamt etwa 4-6 t Barreneisen hergestellt. Das Verfahren war optimal an die lokalen Rohstoffvorkommen angepasst und nutzte eisenreiche, kalkarme Minetteerze, die bei 1.150-1.250 °C verhüttet wurden, wobei die Methode zwischen Rennofen- und Hochofenverfahren lag. Die Holzkohle stammte aus Niederwald mit Umtriebszeiten von maximal 28 Jahren. Die Entwicklung der ältesten Eisenindustrie in Luxemburg seit dem 5./6. Jahrhundert zeigt Parallelen zu Lothringen und Südwestdeutschland.

      Zu den Wurzeln der Eisenindustrie in Luxemburg