Diese Arbeit untersucht rechtsvergleichend die Quellensteuersysteme der Republik Korea und Deutschlands und zielt darauf ab, bestimmte Gesetzmäßigkeiten des Quellensteuerabzugsverfahrens zu identifizieren, deren Bestätigung oder Widerlegung zukünftigen Forschungen vorbehalten bleibt. Die Aussagekraft der festgestellten Gemeinsamkeiten und Unterschiede ergibt sich aus der unabhängigen Entwicklung beider Verfahren. Um die Ausgangsfrage zu beantworten, wird eine rechtshistorische Analyse des koreanischen Einkommensteuerrechts vorgenommen. Abschnitt B des ersten Kapitels beschreibt zunächst die Entwicklung des koreanischen Einkommensteuerrechts und zieht anschließend eine Schlussfolgerung über den Einfluss des deutschen Steuerrechts auf das koreanische System. Die Erläuterungen des koreanischen Quellensteuerverfahrens in den folgenden Kapiteln erfordern einen allgemeinen Überblick über das koreanische Einkommensteuerrecht (Abschnitt C). Hierbei wird deutlich, dass das koreanische Einkommensteuerrecht zwar grundsätzlich dem objektiven und subjektiven Nettoprinzip verpflichtet ist, jedoch das objektive Nettoprinzip – insbesondere im Hinblick auf das Verbot des Abzugs tatsächlich entstandener Werbungskosten – hauptsächlich durch Pauschalierung verwirklicht wird.
Hun Chai Knihy
