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Eva Eßlinger

    Das Dienstmädchen, die Familie und der Sex
    Die Farben der Prosa
    Die Figur des Dritten
    Fremde Heimkehr
    • Die Figur des Dritten

      Ein kulturwissenschaftliches Paradigma

      • 328 stránok
      • 12 hodin čítania

      Auf der Bühne der Epistemologie kommt es im 20. Jahrhundert zu einer signifikanten Umbesetzung. Ins Rampenlicht der Theoriebildung tritt eine Gestalt, die bis dahin weitgehend zu einer Existenz off stage verurteilt war: die Figur des Dritten. Seither tummelt sich eine Vielzahl von zuvor eher randständigen Akteuren in den kulturwissenschaftlichen Theorien: Boten, Cyborgs, Parasiten, Rivalen, Trickster. Prominent wird der/die/das Dritte jedoch nicht allein in solchen Verkörperungen, sondern auch als theoretische Figuration: Kategorien wie third space , Hybridität oder drittes Geschlecht deuten auf eine neuartige Sensibilität für die Problematik von Grenzziehung und Unterscheidung. Der interdisziplinär angelegte Band bietet Lesern aus dem breiten Spektrum der Kulturwissenschaften einen Problemaufriss und Überblick über die Vielfalt von Figuren und Figurationen des Dritten.

      Die Figur des Dritten
    • Die Farben der Prosa

      • 334 stránok
      • 12 hodin čítania

      In der entzauberten Welt der Moderne herrscht bekanntlich die Prosa. Nicht nur Hegel versieht diese Diagnose der zur Prosa geordneten Wirklichkeit mit einer chromatischen Pointe: Er assoziiert die Prosa der Philosophie als eine moderne Form des Wissens mit der Farbe Grau und hebt sie ab von der farbenfrohen Welt der Dichtung, der Poesie. Ausgehend von Hegel und anderen Theoretikern des Romans, der Bildenden Kunst sowie der Fotografie widmen sich die Beiträge des Sammelbandes den Farbsemantiken literarischer und nichtliterarischer Prosa des 19. und 20. Jahrhunderts. In konkreten Einzelanalysen geben sie Antwort auf die Frage, in welchen Farben moderne Erzähl- und Bildmedien auf die Prosaisierung der Welt reagieren. Ob grün oder grau, grell oder dumpf, bläulich schimmernd oder aschfahl: In ihren Farbspielen reflektiert die Kunst nicht nur ihr Verhältnis zur Wirklichkeit, sondern immer auch ihre eigene prosaische Verfasstheit.

      Die Farben der Prosa
    • Das Dienstmädchen, die Familie und der Sex

      • 389 stránok
      • 14 hodin čítania

      Die prekäre Existenz weiblicher Hausangestellter in Küchen, Kinderzimmern und Ehebetten hat eine Vorgeschichte, die so alt ist wie die Geschichte des modernen Romans. Mit Richardsons Erfolgsroman Pamela (1740) betritt eine Figur, die bis dahin eine Randexistenz in der Komödie zu fristen hatte, die Bühne des modernen Romans: das Dienstmädchen. Ihre Karriere führt sie durch alle Gesellschaftsschichten und literarischen Gattungen. Man begegnet ihr als soziale Aufsteigerin bei Richardson, als gepeinigte Unschuld bei de Sade, frömmelnde Alte und »einfaches Herz« bei Flaubert, hysterische Magd, schließlich als Ehemonster bei Elias Canetti - bevor sie in der Angestelltenwelt des modernen Films untergeht. Über zweihundert Jahre ist sie die Verkörperung einer bis heute unaufgelösten Paradoxie: nämlich dass die Welt der bürgerlichen Familie sich zu einem intimen Binnenraum schließt, strukturell aber von der Dauerpräsenz familienfremder Personen abhängig bleibt. Das Buch analysiert den bürgerlichen Familiendiskurs von seinen Rändern und Ausgrenzungen her - in prominenter Weise bei Sigmund Freud, dessen Fallstudien vielfach von weiblichen Dienstboten handeln, die im Vater-Mutter-Kind-Mythos der Psychoanalyse keinen Platz finden.

      Das Dienstmädchen, die Familie und der Sex