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Stefan Wedrac

    Die allgemeine Arbeiter-Kranken- und Invalidenkasse in Wien 1868 - 1880
    Die Brauerei Zipf im Nationalsozialismus
    Der hohe Preis des Friedens
    • Das Buch untersucht die Entwicklung der Brauerei Zipf im Rahmen der osterreichischen Brauindustrie. Schwerpunkt dabei ist die Zeit des Nationalsozialismus, als der V2-Rustungsbetrieb "Schlier" und ein KZ-Aussenlager von Mauthausen den Betrieb der Brauerei massgeblich beeinflussten sowie deren schwierige Abwicklung nach dem Krieg. Ausgehend von einer Analyse der Anfange und des Wachstums der Brauerei Zipf von 1858 bis 1938 vor dem Hintergrund der Geschichte der osterreichischen Brauindustrie untersucht das Buch die Entwicklung der Brauerei Zipf wahrend der Zwischenkriegszeit. Anschliessend wird auf die Umgestaltung des Wirtschaftslebens durch die neuen NS-Machthaber nach dem Anschluss 1938 ebenso eingegangen wie auf die Einquartierung des V2-Rustungsbetriebes "Schlier" und die Errichtung des entsprechenden KZ-Aussenlagers von Mauthausen. Die Rolle der Brauerei bei diesen Entwicklungen und die sich daraus fur den Wirtschaftsbetrieb ergebenden Konsequenzen werden beleuchtet. Abgerundet wird die Studie von einer Besprechung der langwierigen Abwicklung des Rustungsbetriebes sowie einem Uberblick uber die Entwicklung bis in die 1970er Jahre.

      Die Brauerei Zipf im Nationalsozialismus
    • Wien, im Jahr 1868. Die Stadt ist eine pulsierende Metropole, die Menschen aus allen Teilen der Monarchie anzieht. Der Glanz der Hauptstadt und die blühende Industrie sind es, die Wien attraktiv machen. Doch die Lebensverhältnisse der Arbeiter sind schlecht: Wohnungsnot, Unterbezahlung und Mangelernährung herrschen, Arbeit und Stadt machen oft krank. Krankenversicherungen gibt es nur für Wenige. Im Frühjahr 1868 gründet daher eine Handvoll aktiver Arbeiter in Wien die „Allgemeine Arbeiter-Kranken- und Invalidenkasse“. Sie soll die Missstände lindern: Als Verein organisiert, ist sie von den Versicherten selbst verwaltet, steht jedem Menschen offen und bietet gute Leistungen für niedrige Beiträge. Die Kasse hat innerhalb kürzester Zeit so viel Erfolg bei den Arbeitern von Wien, dass sie bald auch die größte Kasse in Österreich war. Einige ihrer Prinzipien, wie zum Beispiel die Selbstverwaltung, fanden Eingang in das erste Krankenversicherungsgesetz von 1888. Als schließlich die "Allgemeine Arbeiter-Kranken- und Invalidenkasse 1927 mit anderen Kassen zur Wiener Gebietskrankenkasse fusionierte, brachte sie die Traditionen der ältesten Arbeiterversicherung mit. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute man die Gebietskrankenkasse mit dem ASVG als eigenständigen, selbstverwalteten Versicherungsträger in das staatliche System ein.

      Die allgemeine Arbeiter-Kranken- und Invalidenkasse in Wien 1868 - 1880