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Britta Holtz

    Herrscherlob und Herrscherkritik in den slawischen Literaturen
    Katalog der Gelegenheitsdichtung im Russischen Reich 1709-1819
    • Von der Regentschaft Peters I. bis zur Romantik erfreute sich die Gelegenheitsdichtung am russischen Hof großer Beliebtheit. Hofpoeten und andere Dichter besangen die dynastischen Feiertage wie Krönungs-, Geburts- und Namenstag in feierlichen Oden, die sie am Hof vortrugen und in Einblattdrucken veröffentlichten. Im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts wurden in Gelegenheitsschriften auch private Anlässe aus dem Leben hochgestellter Persönlichkeiten, Dichter und Gelehrter aufgegriffen. Nach einer letzten Hochphase der Panegyrik während der Napoleonischen Kriege erstarb diese Gattung jedoch, die Texte gerieten mehr und mehr in Vergessenheit. Das russisch-deutsche Projekt Poesie in der Festkultur unter der Leitung von Petr Bucharkin, Ulrike Jekutsch und Natal’ja Kočetkova erarbeitete in den Jahren 2007–2010 eine erste Bestandsaufnahme des russischen Gelegenheitsschrifttums im 18. Jahrhundert. Zu diesem Zweck wurden in deutschen und St. Petersburger Bibliotheken mehr als 1500 Texte – teils auf Deutsch, Latein, Polnisch, Griechisch und Russisch – recherchiert und im zugehörigen Katalog mit Hinweisen auf Verfasser, Titel, Adressat und Anlass verzeichnet. Titel-, Namens- und Stichwortregister erleichtern zudem die Orientierung in der umfangreichen Sammlung.

      Katalog der Gelegenheitsdichtung im Russischen Reich 1709-1819
    • Herrscherlob und Herrscherkritik in den slawischen Literaturen

      Festschrift für Ulrike Jekutsch zum 60. Geburtstag

      • 392 stránok
      • 14 hodin čítania

      Herrscherlob und Herrscherkritik wurden bisher hauptsächlich im Kontext der Barock- und Klassik-Panegyrik untersucht. Obwohl Gelegenheitsdichtung im Laufe der Geschichte an Bedeutung verlor, behielten panegyrische Topoi und Mythologeme aus ihrem ursprünglichen Kontext eine eigene Wirkmächtigkeit. Ein internationales Symposium 2010 an der Universität Greifswald, anlässlich des 60. Geburtstags von Ulrike Jekutsch, beleuchtete diese Aspekte. Der Tagungsband skizziert die Veränderungen von Herrscherlob und Herrscherkritik in späteren Epochen der Literatur- und Kulturgeschichte. Beginnend mit panegyrischen Textstrategien und deren Funktionen in der imperialen Kultur sowie in der Kirchen-, Adels- und Gelehrtendichtung, spannt er einen Bogen über literarische Umkodierungen im späten 18., 19. und 20. Jahrhundert bis zu deren Funktionalisierung in politischen Diskursen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Herrscherlob und -kritik sind oft nicht mehr an klare Gattungsmuster gebunden, sondern Teil von Deutungsangeboten, in denen sich verschiedene Formen und Traditionen überlagern. Der Band zeigt den facettenreichen Wandel von Herrscherlob und -kritik und leistet einen konzeptuellen Beitrag zur Sichtbarmachung nationaler und historischer Erfahrungen von Modernität, die den Gebrauch panegyrischer Formen in den slawischen Literaturen Mittel- und Osteuropas beeinflusst haben.

      Herrscherlob und Herrscherkritik in den slawischen Literaturen