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Michael Heidgen

    Inszenierungen eines Affekts
    Permanentes Provisorium
    • Permanentes Provisorium

      Hans Blumenbergs Umwege

      Blumenbergs Philosophie ist eine Philosophie der Umwege und des Neuansetzens. Sie stellt einen Versuch dar, sich unter den Bedingungen der Moderne produktiv einzurichten, ohne ethische Ansprüche aus dem Blick zu verlieren. Das Provisorische kehrt bei Blumenberg implizit wie explizit wieder. Als Beschreibungskategorie macht es die Welt erklärbar und stiftet eine Orientierungsleistung. In Kombination mit einer positiven Umdeutung des Umweges erlaubt es Distanzierung von einem unübersichtlichen Verstricktsein in Weltzusammenhänge sowie ein Handeln als ob wir wüssten, was wir tun. Ziel ist ein Nachdenken, das der Vorläufigkeit moderner Wirklichkeiten gerecht wird. Der Band widmet sich der Figur des Provisorischen und der Umwegskultur und verbindet eine systematische Perspektive auf das Werk Blumenbergs mit philosophiehistorischen Einordnungen und der Diskussion bisher unbeachteter Anknüpfungspunkte.

      Permanentes Provisorium
    • Inszenierungen eines Affekts

      Scham und ihre Konstruktion in der Literatur der Moderne

      • 310 stránok
      • 11 hodin čítania

      Das Werk untersucht die Bedeutung von Schamgefühlen im Kontext von Selbst- und Fremddisziplinierungen aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. Die modernen Wissenschaften vom Menschen – Psychoanalyse, Soziologie, anthropologische Philosophie – beleuchten unterschiedliche Funktionszusammenhänge von Scham, die in dieser Arbeit kritisch zueinander in Beziehung gesetzt werden. Ein besonderer Fokus liegt auf literarischen Texten der deutschsprachigen Moderne, die sowohl als historische Artefakte als auch als ästhetische Vergegenwärtigungsstrategien emotionaler Befindlichkeiten dienen. Durch die Auseinandersetzung mit Autoren wie Kleist, Sacher-Masoch, Kafka, Schnitzler, Jelinek und Genazino wird aufgezeigt, wie Literatur im ästhetischen Genuss eine reflektierte Auseinandersetzung mit Scham ermöglicht und sie der Kritik zugänglich macht. Scham, als Emotion der Selbstregulation betrachtet, gilt allgemein als gesellschaftlicher Agent, der das Selbstwertgefühl herabsetzt. Rötungen und plötzliche Handlungshemmungen sind visuelle Zeichen, die das Selbst im Namen gesellschaftlicher Anstandsregeln stigmatisieren. Die Diskussion über die Funktionsweise von Scham innerhalb der Gesellschaft ist zentral für Disziplinen wie Anthropologie, Psychoanalyse und Soziologie. Der Autor demonstriert, dass Literatur in der Lage ist, Schamgefühle sowohl emotional als auch intellektuell zu reflektieren.

      Inszenierungen eines Affekts