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Raiko Hannemann

    Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils
    Sozialen Zusammenhalt stärken
    • Sozialen Zusammenhalt stärken

      Entstehung von demokratiefernen Einstellungen und Möglichkeiten sozialräumlicher Demokratieentwicklung

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      Wie entstehen demokratieferne Einstellungen in einer Kommune? Diese Studie stellt heraus, dass Menschen sich von der Demokratie abwenden, wenn diese ihr Versprechen auf soziale Gleichheit nicht erfüllt. Der Bereitschaft, sich zu engagieren, steht die schwere Erreichbarkeit der etablierten Politik gegenüber. Von diesen Beobachtungen ausgehend entwickeln die Autor*innen Ansätze, wie auf kommunaler Ebene die repräsentative Demokratie durch direktere Formen der Mitwirkung gestärkt werden könnte. Inhaltsverzeichnis Teil I: Einleitung und theoretische Rahmung Einleitung Heinz Stapf-Finé Entstehung demokratieferner Ansichten als Lernprozess? Versuch einer organisationstheoretischen Annäherung Michael Brodowski Teil II: Ergebnisse der empirischen Analysen Ick wusst nich ma, dit wa sowat wie eene Bürjermeesterin habm. Unerreichbarkeit` zwischen prekären Lebenswelten und Institutionen der Zivilgesellschaft und kommunalen Politik Raiko Hannemann Informelles und formales Lernen im Kontext von Demokratielernen und -erleben an Sekundarschulen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Eine qualitativ-explorative Studie Nele Rathke Teil III: Soziale Aktionsforschung praktische Umsetzung der Erkenntnisse Probe aufs Exempel. Praxisforschung zu sozialräumlicher Demokratieentwicklung Konzeption und Formen der Umsetzung Raiko Hannemann, Heinz Stapf-Finé Mehr Raum für Nachbarschaft. Hausgemeinschaften und engagierte Wohnungsunternehmen als (potentielle) Schlüssel-Ressourcen sozialräumlicher Demokratieentwicklung Raiko Hannemann Teil IV: Einordnung in aktuelle Forschung und Praxis Gesellschaftliche Resonanz braucht Raum. Begegnungsorte und Resonanzräume als Voraussetzungen für Teilhabe und Zusammenhalt Philipp Gies, Jakob Stephan Nebenan und doch so fern Unterschiedliche Zusammenhaltsnarrative in Ost- und West Ljubica Nikolic Urbane Konflikte und die Krise der Demokratie. Stadtentwicklung, Rechtsruck und soziale Bewegungen Peter Bescherer, Luzia Sievi Teil V: Gemeinsame Erkenntnisse und Transfer Beitrag zu einer prozess- und ergebnisorientierten Demokratietheorie Heinz Stapf-Finé Demokratie als Lebensform eine Grundlage staatlich verfasster, politischer Demokratie? Abschließende Gedanken zu diesem Band Michael Brodowski

      Sozialen Zusammenhalt stärken
    • „Narrating the Nation“ thematisiert die Rolle der Geschichtsschreibung im 19. und 20. Jahrhundert und deren Einfluss auf die heutige deutsche Gesellschaft. Historiker*innen sind gefordert, in sozialpolitische Debatten einzugreifen und Narrative zu schaffen, die bestimmten Politiken eine historische und moralische Tiefe verleihen. Das geschichtliche Bewusstsein, untrennbar mit der Politik verbunden, hängt stark von der (Re-)Konstruktion der Nationalgeschichte ab, was die Vorstellung von isolierten Geschichtswissenschaftler*innen widerlegt. Götz Aly, ein bedeutender NS-Forscher und Kolumnist, hat sich aktiv an sozialen Debatten beteiligt. In seinem Werk „Warum die Deutschen? Warum die Juden?“ kritisiert er den Kapitalismus moralisch und interpretiert die Shoah als sozialdemokratischen Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft, wobei er Juden als Verkörperung der (neo-)liberalen Bourgeoisie darstellt. In „Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils“ werden Alys Thesen im Kontext deutscher Geschichtsdiskurse und der politischen Situation der ‚Berliner Republik‘ untersucht. Raiko Hannemanns Essay plädiert für eine kritische Geschichtsforschung, die eine „vernünftige und menschliche Einrichtung […] des gesellschaftlichen Ganzen“ (Max Horkheimer) für möglich und notwendig erachtet.

      Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils