In einer Sonderausstellung des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin (24. November 2016 bis 20. Mai 2017) wird unter dem Titel MUSE MACHT MONETEN die Frage aufgeworfen, wie sich die Kunst im Spannungsfeld von Macht und Geld ihre Unabhängigkeit bewahren kann. „Künstler sein“ ist kein Beruf wie jeder andere. Es ist vielmehr eine besondere Daseinsform: Geprägt von Kreativität, Freiheit, Individualität und Inspiration, unterliegt das Künstlertum einer ständigen Bedrohung von außen: Fremdbestimmung und Existenzängste können in unserer beschleunigten, ökonomisierten Welt zu den Feinden eines jeden Kunstschaffenden werden. Der Autor, der seit rund 40 Jahren Olympiamünzen fördert und deren Ausgaben mit Präsentationen, Reportagen und Vorträgen begleitet, lässt seine Erinnerungen und Erfahrungen durch Texte und Bilder in den neuen Olympiakatalog einfließen. Der Olympiakatalog ist ein wertvolles Standardwerk aus der Feder eines professionellen Kenners von Olympiamünzen.
Alexa Küter Knihy


Die augusteische Münzmeisterprägung ermöglicht direkten Einblick in die Geschichte der frühen Kaiserzeit und in Augustus‘ Kampf um Anerkennung seiner Vormachtstellung. Als Ergebnis der Studie von Alexa Küter kann als wahrscheinlich angenommen werden, dass die Prägebeamten wie in republikanischer Zeit ihre Bilder und Legenden eigenständig auswählten. Sie erzählen beinahe tagesgenau vom politischen Leben in Rom, aber auch von dem Wunsch dieser Beamten, neben Augustus auch sich selbst und ihre Familien in Szene zu setzen. Da die Auswahl der Motive nicht im Hintergrund von Augustus gelenkt war, kann die Münzmeisterprägung als sein politisches Zugeständnis an die Oberschicht Roms gewertet werden: Freie Meinungsäußerung war in Rom auch unter augusteischer Herrschaft möglich – unter der Bedingung, dass seine Vorrangstellung gegenüber allen anderen unhinterfragt blieb.