Der Übergang der Sowjetunion zur Marktwirtschaft führte zu einem politischen und ökonomischen Bedeutungsverlust Russlands. Um die Rolle als „Energiesupermacht“ und den geopolitischen Einfluss zu stärken, wurden neue fossile Lagerstätten in ökologisch sensiblen Gebieten wie der Arktis und Ostsibirien erschlossen. Die zentrale Frage, die sich stellt, ist, ob modernisierter Ressourcenextraktivismus in Zeiten des Klimawandels ein tragfähiges Entwicklungsmodell darstellt. Der Inhalt umfasst eine Analyse der rohstoffbasierten Entwicklung im Kapitalismus, die Herausforderungen und Abhängigkeiten, die mit Rohstoffreichtum verbunden sind, sowie die Reaktionen des globalen Südens. Die Geschichte der Sowjetunion wird betrachtet, einschließlich der Rebellion der Peripherie und der Krise des sowjetischen Modells. Der Übergang zum Kapitalismus wird als Rückkehr in die Peripherie beschrieben, mit einem Fokus auf die neoliberale Transformation und die Herausforderungen, die sich aus der Ressourcenextraktivismus ergeben. Die Konsolidierung des russischen Ressourcenextraktivismus zwischen 2000 und 2008 wird analysiert, einschließlich der Finanzialisierung und der oligarchisch-etatistischen Ordnung. Die Krise dieser Ordnung von 2008 bis 2014, einschließlich der Protestwelle, wird ebenfalls thematisiert. Schließlich werden neue Auseinandersetzungen um das ressourcenextraktivistische Entwicklungsmodell von 2014 bis 2020 und die Modifikationen d
Felix Jaitner Poradie kníh



- 2023
- 2023
Russlands Kapitalismus
Die Zukunft des »System Putin«
Am 24. Februar 2022 begann die Invasion russischer Truppen in die Ukraine, die mit zunehmender Härte und Zerstörung einhergeht. Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Das „System Putin“ ist eine Autokratie, die auf einer rohstoffbasierten Wirtschaft und der Macht repressiver Staatsdienste beruht. Ein Großteil der russischen Bevölkerung akzeptiert dieses System. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 hob die Regierung von Boris Jelzin die Preisbindung fast aller Waren auf, was den Übergang zur Marktwirtschaft einleitete. Unter Putin wurden die politischen Machtverhältnisse neu geordnet, und der Prozess der Überwindung der sowjetischen Planökonomie setzte sich fort. Viele Russen erinnern sich an Putins erste Amtszeit als erfolgreich und sahen darin eine „echte Überwindung des Kommunismus“. Doch das russische Regime driftet zunehmend in eine Retropolitik mit tödlichen Zielen ab. Die Repression erreicht mit dem Krieg in der Ukraine ein neues Ausmaß. Während in den frühen 2010er-Jahren noch große Demonstrationen möglich waren, hat sich die Drohkulisse des Machtapparats unter Putin als effizient erwiesen. Einschüchterung und Angst prägen das Leben der Menschen, wodurch wirkungsvoller Widerstand unmöglich wird. Es existieren nur rudimentäre Ansätze einer Zivilgesellschaft.
- 2014
Einführung des Kapitalismus in Russland
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Die Auflösung der Sowjetunion war eine Bedingung zur Einführung des Kapitalismus in allen Nachfolgestaaten. Dabei entwickelte sich eine spezifische Eigendynamik, die bis heute den post-sowjetischen Raum prägt und immer wieder zu gewaltsamen Konflikten führt. Diese Thesen werden vom Autor anhand wichtiger Ereignisse im Russland der 1990er Jahre (Auflösung der Sowjetunion, Privatisierungswellen, Tschetschenien-Krieg und Wirtschaftskrise 1998) ausgeführt. Der Fokus liegt auf zentralen Akteuren der jüngeren russischen Geschichte, wie der politischen Elite um Boris Jelzin, den 'Reformern', die maßgeblich für die Wirtschaftspolitik verantwortlich waren, sowie der sowjetischen Dissidentenbewegung. Felix Jaitner geht es nicht um eine nostalgische Betrachtung der Sowjetunion. Er fragt nach neuen Herrschafts- und Machtverhältnissen (wie z. B. so genannten Oligarchen) im zeitgenössischen Russland und versucht, die oftmals verworren erscheinenden gesellschaftlichen Dynamiken und Konflikte nachzuvollziehen.