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Angelika Willis

    Arbeit und Tabak in Tirol im Fin de Siècle
    Die Tschiggin
    • Die Tschiggin

      Arbeitsleben und Alltagskultur in der Tabakfabrik Schwaz 1830 – 2005

      Die Tabakfabrik Schwaz war der kleinste Betrieb im Reigen der Produktionsstätten der Austria Tabak, aber bis zu ihrer Schließung im Jahr 2005 in Relation zu ihrer Größe einer der produktivsten tabakwarenerzeugenden Betriebe Österreichs. 175 Jahre lang hatte die im Zentrum von Schwaz gelegene „Tschiggin“ das wirtschaftliche, soziale sowie kulturelle Leben der einst bedeutenden Silberbergbaustadt geprägt und bereichert. Das Ende dieses speziellen, traditionsreichen Zweiges der Industrieproduktion im Rahmen der Nahrungs- und Genussmittelbranche Tirols liegt nun ungefähr ein Jahrzehnt zurück. Es ist daher an der Zeit, an die Fabrik und an die von ihr gestifteten Arbeits- und Lebenszusammenhänge zu erinnern sowie daran, wie die Betriebskultur von der Belegschaft geformt und mitgestaltet wurde. Indem – auch – die Perspektive der Belegschaft auf die Fabrik ins Zentrum rückt, gelingt die Annäherung an das Arbeitsleben und die Alltagskultur in der Tschiggin.

      Die Tschiggin
    • Dieses Buch beschäftigt sich mit den Arbeits- und Lebensbedingungen der Tabakarbeiterschaft Tirols im Fin de Siècle. Steigende Nachfrage nach Schnupf- und Pfeifentabak und später nach Zigarren und Zigaretten hatte die Entstehung von Tabakfabriken begünstigt. Ein neuer Berufszweig, die Tabakarbeiterschaft, war entstanden. Die beiden staatlichen Tabakfabriken Schwaz im Unterinntal und Sacco im Trentino – zwei der größten Betriebe Tirols um 1900 – boten vielen Arbeitern und insbesondere Arbeiterinnen willkommene Arbeitsgelegenheit außerhalb der Land- und Forstwirtschaft in diesem speziellen, relativ jungen Zweig der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Analysiert wird, wie sich die Lebens-, vor allem aber die Arbeitsrealität von Frauen darstellte und welchen Arbeitsbedingungen sie unterworfen waren. Verbesserten oder verschlechterten sich diese im Beobachtungszeitraum? Warum avancierte die Produktion von Tabakwaren überhaupt zur Domäne von Frauen? Welche Handlungs- und Gestaltungsspielräume hatte das weibliche Geschlecht und wodurch wurden sie begrenzt, wodurch eventuell erweitert?

      Arbeit und Tabak in Tirol im Fin de Siècle