Das schweizerische Sozialhilferecht erhält zunehmende Aufmerksamkeit. Neben einigen Monographien zu spezifischen Themen liegen eine wachsende Zahl von Einzelbeiträgen und eine vielfältige Rechtsprechung vor. Im Zuge dieser Entwicklung drängt sich eine aktuelle Gesamtdarstellung auf. Dieses Grundlagenwerk bereitet das Sozialhilferecht systematisch auf, trägt die neuere Literatur und Rechtsprechung zusammen und enthält weiterführende Anregungen. Folgende Hauptinhalte werden erfasst: Praxisbezogenes Grundlagenwissen Rechtsdogmatik Verwaltungs-, verfassungs- und menschenrechtlicher Kontext (Nichtstreitiges) Sozialhilfeverfahren Der Autor ist Lehrbeauftragter an den Universitäten Zürich und Basel und verfügt über langjährige praktische Erfahrung im Sozialrecht. Er stellt das komplexe und unübersichtliche Rechtsgebiet verständlich und praxisnah dar, weshalb sich das Buch sowohl für den Einstieg in das Thema im Studium als auch zum gezielten Nachschlagen von Einzelfragen in der Rechtspraxis eignet.
Guido Wizent Knihy


Die Bedürftigkeit ist der zentrale Begriff im schweizerischen Sozialhilferecht und definiert den sachlichen Geltungsbereich der Sozialhilfe. In der Praxis sind bedürftigkeitsrechtliche Fragen von existenzieller und sozialpolitischer Bedeutung für die Betroffenen. Trotz dieser Relevanz wurde das Sozialhilferecht in der Rechtswissenschaft bislang vernachlässigt. Die Dissertation, die auch als Handbuch dient, untersucht die sozialhilferechtliche Bedürftigkeit auf verschiedenen normativen Ebenen. Sie zielt darauf ab, durch ein modernes Verständnis von Gerechtigkeit, Grundrechten und Methoden die sozialhilferechtlichen Positionen zu skizzieren, die einen gesamtschweizerischen minimalen Lebensstandard ermöglichen. Armut wird als Mangel an Verwirklichungschancen betrachtet, der die Menschenwürde untergräbt. Ein zentrales Anliegen ist die Verbindung der sozialhilferechtlichen Bedürftigkeit mit Grund- und Menschenrechten. Zudem werden die demokratische und rechtsstaatliche Gestaltung der Bedürftigkeit, ihre Strukturprinzipien sowie Fragen des erstinstanzlichen Sozialhilfeverfahrens thematisiert. Im Mittelpunkt steht die detaillierte Analyse des sozialhilferechtlichen Existenzminimums und der anrechenbaren Eigenmittel, die Bildung zentraler Fallgruppen und fallbezogener Regeln basierend auf relevanten Rechtsgrundlagen, Rechtsprechung und Literatur.