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Christina Elisabeth Ohl

    Messung des neurotoxischen Potentials und der Organverteilung makrozyklischer Laktone in mdr1‐defizienten Mäusen
    • Die Makrozyklischen Laktone (ML), unterteilt in Avermectine (z. B. Ivermectin, Selamectin, Doramectin) und Milbemycine (z. B. Moxidectin, Milbemycinoxim), sind in der Veterinärmedizin gängige Antiparasitika. Sie verursachen bei Parasiten eine schlaffe Paralyse durch die Öffnung von Glutamat- und GABA-gesteuerten Chloridkanälen. Bei Säugetieren ist die Anwendung aufgrund der Blut-Hirn-Schranke (BHS) sicher, da P-Glycoprotein (Pgp) die ML aus dem ZNS zurück ins Blut pumpt. Collies zeigen jedoch oft Vergiftungssymptome nach IVM-Gabe, bedingt durch eine 4 Basenpaar-Deletion im MDR1-Gen, die zu einer unvollständigen Proteintranslation führt. Studien zeigen, dass die neurotoxische Wirkung je nach Substanz variiert: 1 mg/kg MOX wird von MDR1-defekten Collies gut toleriert, während IVM bereits in dieser Dosierung Vergiftungsanzeichen zeigt. Ziel der Arbeit war es, die Gehirnkonzentrationen und Neurotoxizität von IVM, MOX und MIL ohne Pgp zu bestimmen. In Experimenten mit CF-1-Mäusen und mdr1a, b-Doppelknockout-Mäusen wurde festgestellt, dass IVM und MOX bei 0,2 mg/kg vergleichbare Konzentrationen im ZNS erreichen, während MIL nur zu 20% penetriert. Bei Wildtyp-Mäusen zeigte IVM die geringsten, MOX mittlere und MIL die höchsten Gehirnkonzentrationen. Neurotoxizität wurde mittels Rotarod-Tests gemessen, wobei höhere Dosen von MOX und MIL erforderlich waren, um eine ähnliche Laufbeeinträchtigung wie bei IVM zu erzielen, was auf unterschi

      Messung des neurotoxischen Potentials und der Organverteilung makrozyklischer Laktone in mdr1‐defizienten Mäusen