Die Auseinandersetzung mit der Zeit wird in diesem Werk als grundlegendes und komplexes Thema behandelt. Jochen Gimmel argumentiert, dass Zeit nicht mangeln kann, solange wir leben, und regt an, über unsere Vorstellungen von Zeit nachzudenken. Er beschreibt Zeit als eine Vollzugsform und einen transzendentalen Horizont, was eine theoretische Basis für den praktischen Umgang mit Zeit schafft. Ergänzt wird dies durch drei Essays, die sich mit Zeitpolitik, der Rolle der Technik in der Zeitordnung und der Idee der Zeit als "Heimat im Prozess" beschäftigen, was ein neues Verständnis von Wünschen und Lebensgestaltung eröffnet.
Jochen Gimmel Knihy




Musse ist kein einfacher 'Gegenstand', sondern ein vielschichtiges und in sich selbst widerspruchliches 'Ding' unserer Gedanken und Kultur. Hier wird versucht, Musse von ihren Randern und Grenzen her wie ein Negativ aufscheinen und im Uberschreiten dieser Grenzen greifbar werden zu lassen. Gemeinsam ist den einzelnen Kapiteln eine essayistische Form, die der 'Musse' gerechter zu werden verspricht als ein wissenschaftlicher Definitionsversuch. Das einleitende Essay zur Methode konstellativer Begriffsnaherung macht einen Vorschlag, wie Spiel und Rausch, das Gluck der Zeitvergeudung, Arbeit und Gebet oder (Selbst-)Herrschaft einander und somit auch Musse beleuchten konnen.
Konzepte der Muße
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Mit einem Leben in Muße ist das Versprechen eines selbstbestimmten und erfüllten Daseins verbunden. Dabei ist keineswegs klar, was Muße ausmacht. Durch die Unterscheidung von Arbeit und Freizeit ist das Spezifikum der Muße nicht zu fassen. Denn Muße ist 'mehr' und anderes als Freizeit - aber was ist das für ein Mehr? Was für ein Glück verspricht die Muße? Gibt es eine Freiheit, die sich nur in Muße realisiert? Der Band nähert sich dem Thema der Muße aus den disziplinären Perspektiven von Philosophie, Theologie, Soziologie, Psychologie und Medizin. Diese Perspektiven erschließen ein Feld von Konzepten, von denen her sich Muße verstehen lässt: Arbeit und Freizeit, Kontemplation, Gelassenheit und Achtsamkeit. Die weiteren Autoren: Joachim Bauer, Günter Figal, Sarah Gouda, Sylvaine Gourdain, Thomas Jürgasch, Roman Kiefer, Andreas Kirchner, Alexander Lenger, Minh-Tam Luong, Stefan Schmidt, Michael Vollstädt
Konstellationen negativ-utopischen Denkens
Ein Beitrag zu Adornos aporetischen Verfahren
'Der Versöhnung dient Dialektik.' Das Konzept der negativen Dialektik lässt sich als das Vorhaben verstehen, Dialektik durch dialektische Mittel zu überwinden. Doch wie geht die radikale Kritik gesellschaftlicher Verhältnisse und traditioneller Denkformen, eine Fundamentalkritik des 'falschen Ganzen', zusammen mit einem emphatischen Begriff von Utopie, mit der Idee einer Versöhnung von Menschheit und Natur? In dieser Frage kommt ein Spannungsverhältnis zum Ausdruck, das das gesamte Werk Adornos prägt und sich in paradoxalen und aporetischen Gedankenfiguren ausdrückt. Diese Untersuchung rekonstruiert das negativ-utopische Denken Adornos, indem es dessen Leitmotive in ideengeschichtlichen Konstellationen transparent macht.