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Günter Zachariasen

    Atemzüge, Pinselspuren
    Zachariasen, bis zum Anfang
    • Zachariasen, bis zum Anfang

      • 97 stránok
      • 4 hodiny čítania

      Günter Zachariasen (geb. 1937) dynamisierte zwischen 1980 und 1995 in flächenfüllendgroßformatiger Schnellmalerei die zuvor entwickelten surrealen wie informellen Positionen. Zwar überwand er auf diese Weise das unmittelbar Abbildliche, wusste jedoch zugleich die mentale Bindung an gesehene oder erlebte Wirklichkeit als unveräußerliche künstlerische Kernsubstanz zu wahren. Dabei geht es ihm um eine neuerliche Zusammenführung von auf den ersten Blick in der Kunst der Moderne scheinbar so unversöhnlich gegenüberstehenden Polen selbst erfahrener Wirklichkeit und der objektivierenden Präsenz des künstlerischen Artefaktes. Das gelingt nach Jahren konsequent vorgetragener Arbeit, indem er nach wie vor auf die Wirkmächtigkeit traditioneller Malerei abhebt und in dieser zugleich von einem meditativ begründeten Fixpunkt aus auf das unbedingte, welthaltige Erlebnis setzt. Jenseits körperlich abgrenzbarer Gegenwärtigkeit wie platonisch-idealistisch überhöhter Einsichten besteht Zachariasen auf einer ebenso sichtbaren wie erfahrbaren Rezeption von Wirklichkeit.

      Zachariasen, bis zum Anfang
    • Günter Zachariasens Bildminiaturen entstanden eher beiläufig in den 1980er-Jahren. Die geschlossene Werkgruppe besticht durch eine prinzipiell vorgetragene Offenheit in eher zufällig ausgebildeten, fleckhaften Bildstrukturen, die auf einen weit größeren Zusammenhang verweisen. Der jeweilige Bildausschnitt wurde als eine ihre materielle Herkunft geradezu exemplarisch hervorkehrende, zugleich in sich stimmige Farbsensation ausgewählt. Diese illustriert nichts, sondern steht ausschließlich für sich selbst bzw. für eine selbstbewusst vorgetragene und als solche nachhaltige Wirkung ein. Zachariasens langjähriger Freund Wolfgang Tunner schuf eine Reihe von kurzen Gedichten, in denen sich persönliche Erfahrungen und Natursensationen wortgewaltig verselbstständigen. Von überwältigender Präsenz bezeugen sie zugleich eine Relation zwischen Innen und Außen, zwischen Wissen und Erahnen, zwischen sinnlicher und seelischer Erfahrung.

      Atemzüge, Pinselspuren