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Gertraud Sturm

    David Heinrich Müller und die südarabische Expedition der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 1898/99
    • David Heinrich Müller und die südarabische Expedition der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 1898/99

      Eine wissenschaftsgeschichtliche Darstellung aus Sicht der Kultur- und Sozialanthropologie

      Der Werdegang des österreichischen Nahost-Philologen und Südarabienexperten David Heinrich Müller geht über einzelwissenschaftliche Interessen hinaus. Ein Höhepunkt seiner Karriere war die südarabische Expedition der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien im Jahr 1898, die hier umfassend bearbeitet und mit seiner Biographie verknüpft wird. Im Fokus stehen Müllers Verdienste für die Südarabienforschung, seine Rolle bei der Expedition sowie seine Position als jüdischer Wissenschaftler in der k. u. k. Monarchie. Die Expedition verfolgte ambitionierte Ziele: die Suche nach Inschriften und die Erforschung der wenig bekannten neusüdarabischen Sprachen Mehri, Š? auri und Soqo? ri sowie geologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen. Müller wurde als Vertreter der Akademie ausgewählt, während der deutsch-schwedische Graf Carlo Landberg aufgrund seiner Verbindungen in Südarabien als Expeditionsleiter ins Landesinnere bestimmt wurde. Schwierigkeiten auf dieser Reise führten zur Demission des Grafen, doch Müllers entschlossenes Handeln verhinderte ein endgültiges Scheitern und führte die Expedition erfolgreich nach Socotra. Trotz des Misserfolges im Landesinneren übertrafen die natur- und sprachwissenschaftlichen Ergebnisse alle Erwartungen, was dem produktiven Zusammenwirken der Forscher in dieser Krisensituation zu verdanken war.

      David Heinrich Müller und die südarabische Expedition der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 1898/99