Tim Minko ist ein Fotograf Mitte 30. Mit seiner Kamera zieht er von einer Stadt in die nächste und von Lokal zu Lokal, um das jeweilige Nachtleben zu dokumentieren. Auf dem Weg nach Berlin lernt er durch Zufall den Polizisten Giacinto kennen. Ohne es zu wollen, gerät Tim in Verwicklungen um die Suche nach einem Serienkiller … “Er ist ein Monster! Mein Vater ist ein Monster! Ich verstehe noch immer nicht ganz, warum er das tut“, sagte Hortensia verzweifelt und knabberte nervös an ihren Fingerkuppen. „Er sammelt für sich ästhetisch wertvolle Körperteile, die er dann symbolträchtig verarbeitet: Kowalskys schön geformte Füße, außerordentlich strahlend blaue Augen, die ultramarin in der Sonne leuchteten.“ Giacinto stöhnte auf. Tim schüttelte sich, vor allem seine Schultern und dachte wieder einmal traurig an Orkide, die ermordet wurde, weil sie im falschen Moment am falschen Ort war.”
Sabine Groschup Knihy



Die vielseitige Künstlerin Sabine Groschup legt mit ihrem Roman Teufels Küche ein spannendes Buch vor, das seinen Bogen vom Mittelalter bis in die Gegenwart spannt. Ein sprachliches Meisterstück mit vielen überraschenden Wendungen. „Der zungenlose Junge, Konrad, wird eindeutig von dem Mann seiner Mutter misshandelt. Ich weiß nicht, ob es sein Vater ist, mutmaßlich quält und schlägt er auch Konrads Mutter. Die Frau ließ sich aber nie von mir untersuchen, in ihrem Gesicht fanden sich auch keinerlei Spuren von Gewaltanwendung. Konrad hingegen hat Narben, die auf Folter mit Instrumenten hinweisen. Sexuell wurde ihm keine Gewalt angetan. Der Vorname des Buben lautete immer auf Konrad, der Nachname änderte sich je nach Jahreszeit, kam er im Winter, trug ihn die Mutter mit Konrad Winter ein, kam er im Sommer, hieß er Konrad Sommer. Die Behandlung wurde immer bar bezahlt, was mich verwunderte, da die Frau nicht sonderlich reich zu sein schien, eher das Gegenteil, arm aussah, die Behandlung aber meist einiges kostete. Ich habe nach jeder Behandlung eine Anzeige bei der Polizei erstattet. Das ist alles, was ich ihnen zu berichten habe.“
Sabine Groschup
- 143 stránok
- 6 hodin čítania
Die vorliegende Publikation dokumentiert und begleitet die gleichnamige Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck, die vom 4. März bis 12. Juni 2016 zu sehen ist. Basierend auf ihrem Experimentalfilm über das seit 2000 bestehende John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt Halberstadt stellt die in Innsbruck geborene Künstlerin Sabine Groschup erstmals das 2013 begonnene, als Work-in-Progress angelegte Ausstellungsprojekt (JC{639}) vor. In Anspielung auf das in Halberstadt über 639 Jahre erklingende Cage-Orgelstück ORGAN²/ASLSP aus 89 per Zufallsprogramm ermittelten Tönen gestaltete die Künstlerin 89 Einzelszenen, welche mittels Zufallsoperation gereiht werden. Die ersten 45 dieser Videosequenzen werden mittels Stand-Stils vorgestellt. Rainer O. Neugebauer, Günther Dankl und Jozef Cseres führen in ihren Beiträgen in diese Arbeit Groschups ein. Darüber hinaus enthält dieses Studioheft eine Kurzbiographie und ein Werkverzeichnis der vielseitig tätigen Künstlerin.