Daniel Janssen Knihy


Es wurden quantitativ mittels Motion Capturing und Klassifikationswerkzeugen die Effekte von drei Emotionsinduktionsmethoden (Vorstellung, Musik, Bilder) und einer experimentellen Methode (farbiges Rauschen) auf kinemetrische Aspekte des menschlichen Gangmusters untersucht. Zudem wurden die Effekte zweier Emotionsinduktionen (Vorstellung, Musik) auf den Übergang zwischen Gehen und Laufen auf dem Laufband analysiert, sowohl hinsichtlich des Übergangszeitpunkts als auch aus systemdynamischer Sicht. In einem halbautomatischen Experiment wurden insgesamt 3588 Doppelschritte beim freien Gehen, 1948 Doppelschritte beim Gehen auf dem Laufband und 667 Übergangsgeschwindigkeiten von acht Probanden an vier Testtagen erhoben. Diese Daten wurden in ein zweidimensionales Emotionsmodell eingeordnet, und die Erkennungsraten der induzierten Emotionen wurden mittels Support Vector Machines berechnet. Die Emotionserkennungsraten lagen je nach Induktionsart bei etwa 60% bis 80%. Die inferenzstatistische Auswertung der Klassifikationsraten, Ganggeschwindigkeiten, Herzraten und Übergangsparameter deutet darauf hin, dass die (ausgelösten) Emotionen als eine Kraft wirken, die die Dynamik des Systems moduliert. Dies zeigte sich besonders beim Übergang zwischen Gehen und Laufen, wo der Einfluss sowohl den Übergangszeitpunkt als auch die Art der Hysterese betraf. Der sportpraktische Nutzen wird im Kontext ausgewählter motorischer Lernmodelle diskutiert