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Heinz Wewer

    „Abgereist, ohne Angabe der Adresse“
    Postalische Zeugnisse zur deutschen Besatzungsherrschaft im Protektorat Böhmen und Mähren
    Spuren der Vernichtung
    Spuren des Terrors
    • Spuren des Terrors

      Postalische Zeugnisse zum System der deutschen Konzentrationslager

      In „Spuren des Terrors. Postalische Zeugnisse zum System der deutschen Konzentrationslager“ charakterisiert Heinz Wewer zehn „frühe Lager“, 21 Konzentrationslager, die der Inspektion der Konzentrationslager bzw. dem SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt unterstanden, und 44 Außenlager. Dokumentarische Grundlage seiner Arbeit sind Postkarten, Briefe, Briefumschläge und sonstige Dokumente des Postverkehrs, also ein in der Forschung bisher wenig genutzter Quellenbestand. Die Geschichte und Strukturen der Lager werden skizziert und durch postalische Dokumente anschaulich gemacht, ebenso Stationen der KZ-Haft unbekannter und bekannter Regimegegner wie Erich Mühsam, Hans Litten, Carl von Ossietzky, Maria Günzl, Paul Schneider, Werner Sylten und Martin Niemöller. Die besondere Aufmerksamkeit des Autors gilt dem Zugang der Häftlinge zum Postverkehr, ihrer einzigen Verbindung zur Außenwelt. Trotz der Zensur, der jede Lebensäußerung der Gefangenen unterworfen war, vermitteln die Dokumente, die alle als farbige Faksimiles abgebildet sind, ein authentisches Bild einiger Aspekte des Alltags in deutschen Konzentrationslagern.

      Spuren des Terrors
    • Spuren der Vernichtung

      Stationen der „Endlösung“ im Zeugnis postalischer Dokumente

      "'Spuren der Vernichtung' zeichnet mit Hilfe postalischer Dokumente (Postkarten, Briefe etc.) den blutigen Weg von SS-Einsatzgruppen und Polizeibataillonen in Polen und der Sowjetunion nach und stellt die brutalen Massnahmen der Unterwerfung und 'ethnischen Neuordnung' Polens, die Ghettos im besetzten Polen und die Vernichtungszentren dar. Ein Schwerpunkt des Buches ist die 'Briefaktion des RSHA (Juden)', das gross angelegte Täuschungsmanöver, in dem die SS todgeweihte Jüdinnen und Juden nötigte, der Aussenwelt mitzuteilen, dass es ihnen gut gehe. Das Thema wird hier erstmals umfassend und systematisch untersucht. Der Autor hat unveröffentlichtes Material aus Sammlungen und Archiven in zwölf Ländern zusammengetragen und ausgewertet. Als Ergebnis legt er die bisher umfangreichste, auf der Grundlage der 'Social Philately' erarbeitete Darstellung der deutschen Besatzungs- und Vernichtungspolitik in Osteuropa vor. Das Buch faksimiliert und kontextualisiert eine grosse Zahl authentischer Schriftstücke, die oft die letzten Lebenszeichen von Opfern des Völkermordes sind"--Page 4 of cover

      Spuren der Vernichtung
    • In seinem Erlass zur Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren versprach Hitler den besetzten Ländern Autonomie und Selbstverwaltung. Doch die Realität sah anders aus: Die deutschen Okkupanten unterdrückten jede Opposition und verfolgten die Juden rigoros. Die Gestapo-Gefängnisse füllten sich mit kulturellen Repräsentanten, Studenten und vermeintlichen Regimegegnern, die in Konzentrationslager deportiert wurden. In Theresienstadt entstand die größte Sammelstelle für Juden auf ihrem Weg in die Vernichtung. Die „tschechischen“ Behörden wurden schnell unter deutsche Kontrolle gebracht, und die versprochene „Autonomie“ entpuppte sich als Fassade für ein System brutaler Unterdrückung. Der Autor nutzt eine bisher wenig beachtete Kategorie von Dokumenten, um Aspekte der deutschen Besatzung in Böhmen und Mähren zu veranschaulichen. Diese Dokumente, darunter Postkarten, Briefe und Zahlungsbelege, werden im historischen Kontext betrachtet, was neue Perspektiven auf die Geschichte und zusätzliche Informationen über Personen und Institutionen eröffnet. Diese Methodik, bekannt als „Social Philately“ im angelsächsischen Raum, beginnt sich auch im Deutschen als „historisch orientierte Philatelie“ zu etablieren.

      Postalische Zeugnisse zur deutschen Besatzungsherrschaft im Protektorat Böhmen und Mähren
    • „Abgereist, ohne Angabe der Adresse“

      Postalische Zeugnisse zu Verfolgung und Terror im Nationalsozialismus

      „Abgereist, ohne Angabe der Adresse/parti, sans laisser d’adresse“ – mit diesem postamtlichen Klebezettel wurden zahlreiche Postsendungen versehen, ehe die Reichspost sie an ihre Absender außerhalb Deutschlands zurückschickte. In Wahrheit waren die meisten Adressaten nicht „abgereist“, sondern vertrieben oder ermordet worden, weil sie Juden waren. „Abgereist“ wurde so zur Metapher für das Verschwinden der Juden aus Deutschland, bis der Klebezettel im Januar 1943 von der Gestapo verboten wurde, weil sich seine Bedeutung herumgesprochen hatte. Nicht nur die Inhalte von Postsendungen, sondern auch ihre äußeren Merkmale legen Zeugnis von individuellen Schicksalen und historischen Ereignissen ab. Als Dokumente der Alltagskultur verleihen sie ihnen eine neue Anschaulichkeit und erweitern die Kenntnisse um Personen und Zusammenhänge. Die Frage nach dem zeitgeschichtlichen Nutzen postalischer Dokumente, im angelsächsischen Sprachbereich als „Social Philately“ bezeichnet, bringt seit einigen Jahren eine neuartige Kategorie von Büchern und Ausstellungen hervor, zu der auch das vorliegende Werk gehört. In Zusammenarbeit mit Zeitzeugen, Archiven und Sammlern in vielen Ländern hat der Autor über 300 postalische und ergänzende Dokumente zusammengetragen und verschiedenen Phasen und Aspekten von Terror und Verfolgung im Nationalsozialismus zugeordnet.

      „Abgereist, ohne Angabe der Adresse“