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Josef H. Ludin

    Psychoanalyse als Kulturarbeit
    Das Ringen um eine Technik der Psychoanalyse
    • Ludins Werk handelt sich um Beiträge zu psychoanalytischen Techniken, die in den letzten Jahren im Rahmen von Seminaren, Supervisionen und Vorträgen des Autors in unterschiedlichen analytischen Institutionen in Berlin, Paris, Zürich, Bern und Istanbul entstanden sind. Der Zugang zum Thema ist bewusst persönlich gehalten. Die dialogische Grundlage der analytischen Technik und des analytischen Denkens sollte vor einer zu stark objektivierenden Vereinnahmung beschützt werden. Die Beschäftigung mit der analytischen Technik kann nicht ohne Rückbesinnung auf ihre geschichtliche Entwicklung erfolgen. Nicht nur, dass das Erinnerungsparadigma Dreh- und Angelpunkt des analytischen Denkens ist, sondern hinzukommt, dass nur geschichtlich verstanden werden kann, aus welchen klinischen Sackgassen sich Entwicklungen ergeben haben. Bei diesen Sackgassen handelt es sich jedoch nicht um solche, die einmal erlebt und korrigiert wurden und sich dann erledigt hätten, sondern um solche, mit denen jede Generation aufs Neue zu ringen hat.

      Das Ringen um eine Technik der Psychoanalyse
    • Psychoanalyse als Kulturarbeit

      Sigmund Freud und die Nacherziehung des Menschen

      Die hier zusammengetragenen Texte des Autors aus den letzten zwanzig Jahren loten die Psycho analyse im Kern als eine Kulturarbeit aus. Mit diesem zunächst einmal nicht originärem analytischen Begriff wird der Bezug des Menschen zu seinem Umfeld und Ursprung verstanden, mit denen sich seine Konflikte und Krisen verweben. Dabei greift Ludin im Wesentlichen auf Schriften Freuds zurück und argumentiert einerseits entlang der nachfreudianischen institutionellen Diskurse und Konzepte der Psychoanalyse, aber andererseits auch jenseits davon. Der Autor verwendet einen erzählerischen Stil, den er als der klinischen Erfahrung entsprechend erachtet. Die persönlichen Erfahrungen als Psychoanalytiker zwischen zwei Ländern und sehr unterschiedlichen analytischen Kulturen [Frankreich / Deutschland] sind sein Ausgangs punkt. Ein erster Strang der Texte behandelt das Schicksal des Ödipalkomplexes, die Spuren der Erinnerung und ihrer Entstellungen, die Metapher des psychischen Exils [anhand der Tragödie »König Ödipus«] und der Emigration [anhand Freuds »Mann Moses und die monotheistische Religion«]. Den zweiten Teil bilden Texte über die psychoanalytische Technik, die Mäander der Übertragung, die für den Autor zentralen Themen des Narzissmus und der Sublimierung sowie Bemerkungen zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung und ihrer problematischen Institutionalisierung.

      Psychoanalyse als Kulturarbeit