Bookbot

Christoph Seelinger

    Walerian Borowczyks literarische Objekte der Begierde
    Tod im Kino
    • Tod im Kino

      Indexikalisches Sterben in ikonisch-symbolischen Ordnungen des kinematographischen Diskurses

      Tod im Kino
    • Walerian Borowczyks literarische Objekte der Begierde

      Die Rezeption erotischer Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts im transgressiven Kino der 1970er Jahre

      Bücher kopulieren miteinander, versteckt in Schrankschubladen. Bettpfosten und Rosen nehmen die Stellung herbeigesehnter Liebhaber ein. Hehre Jungfrauen müssen sich der sexuellen Avancen sprechender Esel erwehren. ln der »Thérese-Philosophe«-Episode seiner »Contes lmmoraux« (1973), seinem Märchen für Erwachsene »La Bête« (1975) sowie der Stendhal-Adaption »Interno di un convento« (1978) stellt sich der polnisch-französische Regisseur Walerian Borowczyk in die Traditionen des literarisch-philosophischen Pornografie-Diskurses der europäischen Aufklärung sowie der surrealistischen Collagetechniken der Avantgarde-Kunst des frühen 20. Jahrhunderts und treibt gleichzeitig mit beiden sein ironisches Spiel. Weit davon entfernt, ein »dekorativ ausgeschmücktes, leerlaufendes erotisches Kino« zu sein, »dessen Hauptziel die kommerzielle Verwertbarkeit ist«, wie es ihm Ulrich Gregor einmal vorgeworfen hat, fordert Borowczyk sein Publikum vielmehr dazu auf, ein dichtes Geflecht an kunsthistorischen, metareflexiven Anspielungen zu entwirren, um darunter die verfemten Regionen der abendländischen Kulturgeschichte freizulegen.

      Walerian Borowczyks literarische Objekte der Begierde