Mikroalgen sind eine vielversprechende Proteinquelle für die wachsende Bevölkerung, werden jedoch bislang kaum in Lebensmitteln eingesetzt. Der Einsatz von Proteinextrakten als technofunktionelle Zutat ist noch nicht etabliert, was auf drei Hauptgründe zurückzuführen ist: (i) die teure Produktion hochwertiger Biomasse, (ii) fehlende lebensmitteltaugliche Verfahren zur schonenden Proteinextraktion und (iii) unzureichende Forschung zu den Technofunktionalitäten von Mikroalgenproteinen. Diese Arbeit beschreibt zunächst verschiedene Verfahren zur Herstellung von Proteinextrakten aus mehreren Mikroalgen, darunter Chlorella protothecoides, Chlorella sorokiniana, Chlorella vulgaris, Phaeodactylum tricornutum und Nannochloropsis oceanica. Anschließend werden die Proteine hinsichtlich ihrer Technofunktionalität für den Einsatz in Lebensmitteln untersucht, insbesondere in Bezug auf Löslichkeit sowie Emulgier- und Gelierfähigkeit. Eine Studie zu den sensorischen Eigenschaften des vielversprechendsten Extrakts rundet die Arbeit ab. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Proteine aus heterotroph kultivierten Mikroalgen vielversprechende technofunktionelle Eigenschaften aufweisen und sowohl wirtschaftlich als auch nachhaltig für den Einsatz in Lebensmitteln relevant sind.
