Karl May und Friedrich Nietzsche entstammen der Mitte des 19. Jahrhunderts - einer Epoche, die vom Vormärz über die Bismarck-Ära zur Kaiserzeit reicht. In dieser Zeit war die Welt von Kriegen, imperialistischen und kolonialistischen Eroberungszügen geprägt. May und Nietzsche waren Kinder dieser Zeit, die in ihren Lebensläufen etliche Brüche und Krisen zu überstehen hatten, etwa Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit, Krankheiten und gesellschaftliche Isolation. Kritischen Zeitgenossen war klar, dass Krieg und Ausbeutung auf Dauer keine Existenzgrundlage bilden können. Deshalb entwickelte Karl May über geographische Predigten die Idee eines Völkerfriedens, dem er durch seine Vision „Edelmensch“ eine ethisch-pädagogische Umsetzungsmethode verlieh. Demgegenüber entwarf Friedrich Nietzsche mit dem „Übermenschen“-Konstrukt ein Analogon zur Selbstüberwindung und Freiheit von gesellschaftlichen Zwängen. Beide Visionen haben durch Dritte eine Entfremdung erfahren, mit dem Ziel, sie dem Nationalsozialismus anzudienen. Erst in den 1960er Jahren wurden diese Entfremdungen entlarvt und die Reputation der beiden Schriftsteller wiederherzustellen versucht.
Lothar Greunke Poradie kníh






- 2023
- 2020
Ein 65-jähriger Mann sucht nach Familientragödien eine neue Lebensalternative und trifft über eine Kontaktanzeige auf die 61-jährige Cordula. Trotz gesundheitlicher Probleme und der Corona-Pandemie entwickeln sie eine enge Beziehung. Wesensunterschiede führen jedoch dazu, dass ihre Pläne, zusammenzuziehen, scheitern.
- 2019
„Elysium“ ist ein Schicksalsroman auf authentischer Grundlage. Er beschreibt das Heranwachsen von Christa Blum, Angehörige des „Olympia-Jahrgangs“ 1936. Sie wächst in einer ländlichen Großfamilie auf, erlebt Nationalsozialismus, Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau in Deutschland. Als junge Ehefrau und Mutter kämpft sie für das Glück ihrer drei Kinder, muss hinnehmen, dass ihr Ehemann an Krebs erkrankt und nach einer Chemotherapie verstirbt. Als alleinerziehende Witwe tut sie alles, um ihren noch minderjährigen Sohn durchzubringen. Akzeptiert von ihren Kindern, findet sie mit fast 60 Jahren bei einem privaten Neuanfang in der zweiten Lebenshälfte Erfüllung an der Seite eines jüngeren Partners - bis nach einer Odyssee durch verschiedene Arztpraxen eines Tages auch bei ihr unheilbarer Krebs diagnostiziert wird. Tapfer kämpft sie mit ihrem Partner um den Erhalt der Lebensqualität. Doch es bleibt ihr nicht mehr viel Zeit bei diesem Kampf, den sie nicht gewinnen kann.
- 2019
Chuzpe
Am Ende des Tunnels
Nach mehrjähriger Psychotherapie hat Dr. Peter Stein seine Depression überwunden, die aus dem Scheidungskrieg und beruflichen Querelen entstanden waren. Da erscheint der designierte neue Geschäftsführer und signalisiert mit dem Staffel- auch einen Führungswechsel. Stein wähnt eine Entwicklung zu mehr „Innerer Führung“, wie er sie in der Bundeswehr kennen gelernt hatte. Nach der Amtsübernahme des neuen Chefs nähren Einzelmaßnahmen die anfänglichen Hoffnungen. Doch dann folgen Schlag auf Schlag neue, vorgeblich zukunftsweisende Organisationsänderungen, Arbeitsanweisungen, Betriebsvereinbarungen und bürokratische Formalien, die die Handlungsfreiheit an der Basis massiv beeinträchtigen. Zu den Neuerungen gehört auch eine kontinuierliche Personalabschmelzung, was für die verbleibende Belegschaft chronische Mehr- und Zusatzarbeit bedeutet. Der Betriebsrat, der diesen Machenschaften Einhalt gebieten könnte, bleibt initiativlos und verliert sich in Detailnörgeleien. Beständig schwindet das Vertrauen der Mitarbeiter in die Führung sowie die Akzeptanz des praktizierten Führungsstils. Arbeitsmotivation und Leistungsbereitschaft fallen dramatisch. Die Anfangserwartungen, die Dr. Stein mit der Personalie verbunden hatte, erfüllen sich nicht. „Chuzpe“ ist der in sich abgeschlossene Schlussteil der Peter-Stein-Tetralogie.
- 2018
Wechseljahre
Die Schule der Affekte
Ein Brief bringt die Lawine ins Rollen: Seine seit elf Jahren getrennt von ihm lebende Ehefrau lässt den Verwaltungsangestellten Dr. Peter Stein lapidar wissen, dass sie eine neue Beziehung eingegangen sei. Stein beschließt daraufhin, die Ehe scheiden zu lassen, da er sich bei der Alimentenzahlung nicht ausnehmen lassen will. Dieser Beschluss entfesselt einen Rosenkrieg, in deren Verlauf erst sein Sohn und dann seine Exfrau ihn wegen angeblicher Unterhaltsrückstände vor Gericht zu zerren drohen. Stein wehrt sich mit juristischem Erfolg, muss aber hinnehmen, dass er jeglichen Kontakt zu seinen Kindern darüber verliert. Berufliche Hürden verstärken den Konflikt, so dass Stein schließlich psychisch erkrankt und erst unter professionelle Anleitung eines Therapeuten mit Hilfe von „Aschenarbeit“ zu sich selbst zurückfindet. - „Wechseljahre“ ist der in sich abgeschlossene dritte Band des auf vier Teile angelegten Peter-Stein-Romanzyklus´.
- 2017
Lothar Greunke bilanziert in "Kara Ben Nemsi gegen Zarathustra" seine über fünfzehnjährige Beschäftigung mit Karl May und Friedrich Nietzsche. Die vergleichende Betrachtung beleuchtet deren Leben und ethische Visionen des "Edel-" und "Übermenschen". Das Buch enthält unveröffentlichte Vorstudien, eine Analyse sowie eine fiktive Begegnung der beiden Autoren.
- 2017
Hauptmann Dr. Peter Stein verlässt nach zwölf Jahren die Bundeswehr und hat Schwierigkeiten, im Zivilberuf als Diplom-Pädagoge Fuß zu fassen. Nach einer traumatischen Erfahrung in einer neuen Stelle findet er schließlich Ruhe im Privatleben und reflektiert seine beruflichen und persönlichen Herausforderungen. "Chill out" ist die Fortsetzung von "Das Leben als Drama oder Drama ist der Mensch".
- 2016
Der dreizehnjährige Peter Stein erlebt den Verlust seines Großonkels als prägendes Ereignis, das ihn zum Außenseiter macht. Er strebt danach, wie sein verstorbener Großonkel zu leben, was seine sozialen Kontakte einschränkt. Nach dem Abitur wird er Zeitsoldat und entwickelt eine Überzeugung von Bildung und Selbstdisziplin. Dies ist der erste Teil eines vierbändigen Romanzyklus.
- 2016
"Kara Ben Nemsi gegen Zarathustra" ist eine vergleichende Studie über Karl May und Friedrich Nietzsche, die deren Leben, Werke und humanistische Ansichten analysiert. Sie reflektieren historische Prägungen und entwickeln Konzepte von "Edelmensch" und "Übermensch", die ethische Impulse für die Bildung des 20. Jahrhunderts geben. Die Studie beleuchtet auch die anhaltenden Auswirkungen ihrer Ideen bis heute.