Der Norden des ehemaligen Königreichs Sikkim ist nur dünn besiedelt und touristisch wenig erschlossen. Im Dzongu, am Fuss der höchsten Berge des östlichen Himalajas leben die Lepcha, die Ureinwohner Sikkims. Die Autorin reiste von Yuksam nach Gangtok und weiter nach Mangan in den Norden. Die Route führte über Chungthang nach Lachen und Lachung. Übernachtungen in sehr einfachen Homestays brachten der Autorin die bescheidene und naturverbundene Lebensweise der Lepcha näher. Wanderungen in der prächtigen Bergwelt, Beobachtungen und Begegnungen mit den liebenswürdigen Ureinwohnern, machten diese Reise zu einem aussergewöhnlichen -Erlebnis.
Elisabeth Jucker erzählt mit scharfem Blick für die Psychologie der Figuren und mit lakonischem Witz von zwei Paaren, die sich auseinandergelebt haben und auf der Suche nach neuen Impulsen sind – nach neuem Glück. Da sind zum einen die Leibundguts: Der Psychologe Joe schreibt Ratgeber über Wege zum Glück und erstellt Gutachten über seelische Folgeschäden misslungener Schönheitsoperationen. Seine Patientinnen sind zumeist Frauen, die hoffen, mit einer Selbstoptimierung lasse sich ein Platz an der Sonne ergattern. Joes Frau Fabienne ist durch den frühen Tod ihres Kindes traumatisiert und versucht ihre Depression malend zu überwinden. Die beiden können schon lange nicht mehr offen miteinander reden. Während Joe sich in oberflächliche Liebesbeziehungen flüchtet, hüllt sich Fabienne in Schweigen. Und da ist die Patchwork-Familie Lombardelli Bach: Die Journalistin Lila Bach sehnt sich nach Abwechslung in einem Leben, das sie als festgefahren empfindet. Sie beginnt ein Liebesverhältnis mit Joe, den sie bei ihren Recherchen für eine Reportage über plastische Chirurgie trifft. Das neue Glücksgefühl, das sie zu Beginn empfindet, verflüchtigt sich schnell, entdeckt sie doch das dunkle Geheimnis hinter Joes selbstsicherer und zweckoptimistischer Fassade. Lilas Partner Sven wiederum stellt keine komplizierten Ansprüche an die Liebe. Er bleibt auch in dieser bewegten Lebensphase stabil und versucht den Überblick über die familiären Turbulenzen so gut wie möglich zu behalten. Elisabeth Juckers Roman ist geprägt von einem tiefen Verständnis für die Widersprüche des Lebens und von einer entspannten, wertfreien Sicht auf die Schwächen der Menschen. Ein Stück Lebensweisheit zwischen zwei Buchdeckeln.
Eigentlich, denkt Viola, sei sie ein glücklicher Mensch. Als tüchtige Verkäuferin in einem Möbelgeschäft von ihren Vorgesetzten geschätzt, eine Wohnung in ruhiger Lage am Stadtrand, eine hübsche, elegante Erscheinung, Sinn für Schönheit: Was will sie mehr? Und doch: Als sie aus Interesse an einer Weiterbildung Dr. Schenkels ›Akademie‹ aufsucht, verlässt sie diese nach einer ersten Behandlung erschüttert und aufgewühlt. Eine verborgene Seite ihrer Persönlichkeit ist zum Vorschein gekommen, die zunächst unbestimmte Sehnsucht nach einem sinnerfüllten Leben. Sie lässt sich – zugleich angezogen und abgestossen von Schenkel, einem Guru und selbst ernannten Therapeuten – auf diesen ein, nimmt an Gruppenabenden teil, wird gar eine seiner Assistentinnen und praktiziert dessen zweifelhafte Heilmethoden. Vereinnahmt, zweifelnd, geködert mit Komplimenten und konfrontiert mit ihrer eigenen Orientierungslosigkeit steht sie vor der Aufgabe, im Gestrüpp der Ansprüche und Lebensentwürfe von aussen ihren eigenen Weg zu finden. Elisabeth Jucker greift in ihrem neuen Roman ein aktuelles Thema auf: das weite Feld, das sich zwischen alternativen Therapien und Esoterik auftut, und die Anziehungskraft sinnverheissender Lehren. Mit kühler Präzision schildert sie Violas Pendeln zwischen der rationalen, gestylten Welt des Möbelhauses und dem schmuddligen Zauber der Villa, in der sich Dr. Schenkels Zirkel trifft; nüchtern und trotzdem mit Sinn fürs Geheimnis lässt sie etwa auch einen Astrologen oder einen philippinischen Heiler auftreten; behutsam und ohne anzuprangern legt sie Violas Gefühlswirren offen, das Schwanken zwischen Hingabe und Selbstbehauptung, Faszination und Desillusionierung. Mit der Villa hat Elisabeth Jucker eine Emanzipationsgeschichte geschrieben, die einen Nerv der Zeit trifft.
Kultur- und Wanderreise im Land des Donnerdrachens
Bhutan, das kleine Königreich im Himalaja, umschlossen von Indien und China, übt eine spezielle Anziehungskraft aus. Die westlichen Medien preisen das Land als Paradies auf Erden, als ein Land, das viele Fehler, die andere Staaten in vergleichbarer Situation begangen haben, nicht wiederholt und eigene Wege geht. Das hat die Autorin verlockt, das viel gerühmte «Land des Donnerdrachens» selber zu besuchen. Sie reiste von Paro nach Thimphu, Punakha, Trongsa und Bumthang, bis nach Ura und Phobjikha. Die landschaftliche Schönheit von subtropischen Wäldern bis zum kargen Hochgebirge, die prächtigen historischen Tempel, die tiefe Verbundenheit der Menschen mit der Natur, dem buddhistischen Glauben und ihrer Kultur haben sie tief beeindruckt. Ebenso berührt war sie von den überraschenden, lustigen oder ernsthaften Situationen, die sich durch das Zusammentreffen der Kulturen ergeben haben.
Das ehemalige Königreich Sikkim liegt im östlichen Himalaja und bezaubert durch seine gebirgige Landschaft mit Wäldern, tiefen Flusstälern und Bergen, die zu den höchsten der Welt gehören. Wanderungen durch die dünn besiedelte Landschaft, Besuche von oftmals unbekannten Klöstern und Kontakte mit einheimischen Menschen haben Elisabeth Jucker die animistisch geprägte buddhistische Kultur, die Sitten und Bräuche Sikkims näher gebracht. Sie erzählt von den täglichen Begegnungen und Erlebnissen auf ihrer Reise nach Rumtek, Gangtok, Kewzing, Rinchenpong, Pelling und Yuksam. Ihr junger, pfiffiger und kluger Guide vom Volk der Bhutia war der ideale Begleiter. Er hat ihr über Land und Leute und auch viel aus seinem eigenen Leben berichtet.
Das Trekking zum Annapurna Base Camp in Nepal zählt zu den bekanntesten und meist begangenen Routen und ist in jedem Reiseführer dokumentiert. Doch wie fühlt es sich an, 12 Tage zu Fuss unterwegs zu sein, jeden Tag ein paar Stunden zu wandern und den mächtigen Bergen immer näher zu kommen? In diesem Buch schreibt Elisabeth Jucker von den vielen Kilometern auf nepalesischen Treppen und Wegen, von den verschiedenen Lodges, in denen sie übernachtet hat, und natürlich vom schmackhaften Essen, das immer und überall frisch gekocht wurde. Sie berichtet von Begegnungen mit Menschen, von Guides und Trägern, von Händlern und Verkäuferinnen. Einige haben der Autorin aus ihrem Leben erzählt.