Peter Mehl Knihy





Seit Mitte der siebziger Jahre ist das Sondersystem der landwirtschaftlichen Sozialversicherung intensiven Reformdiskussionen ausgesetzt. Im Vergleich zu allgemeinen sozialen Sicherungssystemen zeigt dieses System jedoch eine bemerkenswerte Reformresistenz. Die empirische Analyse der Agrarsozialpolitik von 1976 bis 1990 untersucht die Gründe dafür und kommt zu dem Ergebnis, dass der beobachtete Politikverlauf auf vielfältige Ursachen zurückzuführen ist. Zu den wichtigsten Faktoren zählen die Entwicklungen der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union, wahlpolitische Einflüsse des Deutschen Bauernverbandes, der spezifische sektorale Korporatismus im Agrarbereich sowie der Regierungswechsel von 1982. Da der Einfluss dieser Faktoren auf die Ausgestaltung des agrarsozialen Sicherungssystems variiert, erfordert die Analyse der Ergebnisse eine integrierte Betrachtung. Ein Vergleich der Entscheidungsprozesse zeigt, dass insbesondere die Abschottung der Agrarpolitik von anderen Politikbereichen und die Entscheidungsregeln im politischen System der Bundesrepublik das Beharrungsvermögen der agrarsozialen Sicherung begünstigt haben. Dies eröffnet Reformgegnern gute Möglichkeiten, unerwünschte Entscheidungen zu blockieren.
Die Open-Access-Publikation präsentiert umfangreiche empirische Analysen zu Halte- und Bleibeorientierung Geflüchteter und richtet den Blick dabei besonders auf die Situation der ländlichen Regionen Deutschlands. Migrations- und Integrationsforschung in Deutschland war bislang überwiegend auf Großstädte ausgerichtet. Durch den vermehrten Zuzug geflüchteter Menschen seit 2014 sehen sich jedoch auch Kleinstädte und Dörfer in ländlichen Regionen verstärkt mit Aufgaben der Aufnahme und Integration von Geflüchteten konfrontiert. Ziel dieses Buches ist es, empirisch fundiert zu beantworten, unter welchen Voraussetzungen und wie humanitäres Engagement und ländliche Entwicklung erfolgreich verbunden werden können und wie dies von Politik und Zivilgesellschaft positiv beeinflusst werden kann.