This book explores critiques of humanism and the negative philosophical anthropologies of mid-century philosophy, highlighting the emergence of a new, non-humanist atheism in twentieth-century French thought.
An eminent historian tells the story of how we came to obsess over the origins
of humanity—and how, for three centuries, ideas of prehistory have been used
to justify devastating violence against others
Das Hoplitodromos-Relief zählt zu den weltweit bekanntesten Exponaten des Athener Nationalmuseums und gibt der Forschung seit mehr als 120 Jahren Anlass zum Disput über den darauf dargestellten behelmten nackten jungen Mann. Bereits 1903 führte der damalige Museumsdirektor Johannes Svoronos die Hypothese ins Feld, es könne sich um den berühmten Siegesboten der Schlacht bei Marathon handeln. Daauf aufbauend weist Stefanos Geroulanos Interpretationen durch Vergleiche mit antiken Darstellungen von Athleten zurück: Der Winkel der Arme und Beine verleiht dem Relief eine andere Dynamik als man sie von Gymnasten kennt - die Stellung der Knie ist für einen Athleten im Lauf unmöglich zu erreichen und die in Krallenform dargestellte Hand mit dem ausgestreckten Daumen sprechen gegen die Deutung einer zur Faust geballten Hand. Das Relief stelle also einen in die Knie brechenden Helmträger im Augenblick eines tödlichen Herzinfarkts dar. Neben diesem überraschenden medizinischen Befund bietet der Medizinhistoriker und Kardio-/Thoraxchirurg Prof. Geroulanos nicht nur Antworten auf zahlreiche andere offene Fragen, sondern schlägt auch eine Umdatierung des Fundstücks von 500 auf 490 v. Chr. vor.
Ausnahmezustand und Alltag, Feiertage und Arbeitstag verdeutlichen die politische Dimension der Zeit. Revolutionen, Krisen und Ideologien erzeugen unterschiedliche Zeitvorstellungen, die in Konflikt geraten. Die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Rationalitäten schaffen immer wieder neue Zeiterfahrungen. Die Kosseleck’sche Multiplizität der temporalen Regime reicht nicht aus, um diese Dynamiken zu erfassen. In der Analyse wird die wechselseitige Konstitution von zeitlichen und politischen Ordnungen behandelt. Macht arrangiert und normiert zeitliche Regime, während Zeitlichkeit die Wirkung politischer Konzepte beeinflusst und deren Fragilität offenbart. Dan Edelstein, Stefanos Geroulanos und Natasha Wheatley entwickeln das Konzept der Chronozönose, um die Konflikte und Verflechtungen unterschiedlicher Zeitregime zu beleuchten. Der Zusammenstoß von Zeit und Macht kann zeitliche Hierarchien erzwingen, sie zum Einsturz bringen oder die Bedeutungen von Ästhetik, Anthropologie, Biologie und Religion neu definieren. Der prägnante Essay reflektiert das komplexe Verhältnis der Geschichtswissenschaft zur Zeit und geht auf die Herausforderungen der postkolonialen Kritik an der Geschichtsschreibung ein. Er bietet ein neues Verständnis der Bedeutung von Zeit in der Geschichte und transformiert die Horizonte der Geschichtsschreibung.