Annette Schröter schneidet ihre Bilder, sie arbeitet mit dem Cutter, mit Papieren, Sprays, farbigem Acrylglas und Tapetenresten. Seit 2015 führten Annette Schröter mehrere Reisen nach Süd- und Nordamerika, unter anderem nach Buenos Aires, Montevideo, New York, Vancouver und Montréal. Ihre Eindrücke, insbesondere der Alltagskultur, der Architektur und Vegetation spiegeln sich in einer umfangreichen Werkgruppe von Papierschnitten. Der „Scherenschnitt“, eine vor allem aus dem 18. und 19. Jh. bekannte Technik, die häufig von Laien benutzt wurde, dient ihr dabei bewusst als zeitgemäße künstlerische Ausdrucksmöglichkeit. Schröter lotet nicht nur die vielfältigen und bislang unterschätzten Möglichkeiten dieser Technik aus. Sie hinterfragt in ihren Arbeiten auch inhaltliche und bildnerische Klischees, die wir mit dem Begriff ÜBERSEE verbinden. Dieser stammt aus einer Zeit, als Menschen – existenzieller Not gehorchend – ihre Heimat verließen, zum anderen stand er aber auch immer für die unerreichbare Ferne und das exotische Unbekannte als Ziel aller Sehnsüchte.
Annette Schröter Knihy






Mehrere Reisen von Annette Schröter nach Osteuropa gingen der umfangreichen Serie von geschnittenen Bildern voraus. Die Erinnerungskultur und das Alltagsdesign postsozialistischer Länder, sowie die visuellen Schnittmengen hinsichtlich ihrer eigenen Biografie werden von ihr thematisiert. Sie arbeitet mit Schneidemesser, Papier und Sprays, verwendet farbiges Acrylglas und Tapetenreste.
Annette Schröter
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Annette Schröter NUN Papierschnitte 2008–2011 Die Leipziger Malerin Annette Schröter, bekannt geworden durch ihre kraftvollen, farbintensiven Gemälde, widmet sich nunmehr seit zehn Jahren intensiv dem Medium Papierschnitt. Fragmente alter Industriearchitektur, Graffitis, Tags und Logos werden zum geschnittenen Bild. Nicht eingelöste gesellschaftspolitische Utopien und Versprechen transportiert die Künstlerin inhaltlich genauso wie triviale Versatzstücke unserer Alltagskultur. Gleichzeitig überrascht sie mit einer Vielzahl neuer formaler und inhaltlicher Aspekte durch die Verbindung geschnittenen schwarzen Papiers mit Tapeten, Farbsprays und farbigem Acrylglas. In ihren mit hoher handwerklicher Finesse hergestellten Arbeiten, von denen sie eine Auswahl der letzten vier Jahre zeigt, gelingt ihr eine Renaissance dieses alten Mediums ganz auf der Höhe unserer Zeit.
Annette Schröter, ursprünglich Malerin, ist seit knapp 20 Jahren aktiv im Medium Papierschnitt. Ihre Bilder werden geschnitten. Sie arbeitet dabei mit dem Cutter, verschiedenen Papieren, Sprays, farbigem oder auch opalem Acrylglas und Tapetenresten. Unabhängig von aktuellen Ausstellungen veröffentlicht sie seit geraumer Zeit, ca. aller 4-5 Jahre ein Buch im MMKoehn Verlag zum aktuellen Stand der Dinge im Atelier. Das Hauptaugenmerk in ECETERA liegt dabei auf großen, raumgreifenden Papierschnitten zu verschiedenen Themen, erneut auf der Werkgruppe WELTBILDER und einer Serie namens WAS VOM TAGE übrig blieb. Eher kleinformatige, gerahmte Arbeiten, die eigentlich – wie alle Bilder von ihr - auf Beobachtungen im Alltag beruhen. Es sind komische, tragische, groteske, aber auch ganz banale Momente, die sie gesehen, beobachtet hat und für bildwürdig befindet. Mitunter werden auch Fotos aus der Tagespresse und Nachrichten aus dem Radio zum Auslöser für ihre bizarren und fragilen Bilder.
Annette und Erasmus Schröter (*1956) studierten von 1977 bis 1982 Malerei und Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1985 emigrierten sie aus der DDR und zogen nach Hamburg. Seit 1997 leben und arbeiten sie wieder in Leipzig. In der gemeinsamen Ausstellung 'Montevideo' im Museum der bildenden Künste Leipzig präsentieren sie Ausschnitte aus umfangreichen Werkgruppen, die in den letzten fünfzehn Jahren entstanden. Der Ausstellungstitel versteht sich dabei nicht als Hinweis auf die Hauptstadt Uruguays. Er spielt vielmehr mit der magischen Kraft des Worts, bei dem auch die Dimension des Visuellen und Medialen anklingt. Exhibition: Museum der bildenden Künste Leipzig, Germany (08.03.-21.05.2018).