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Rainer Schmalz Bruns

    Ansätze und Perspektiven der Institutionentheorie
    Alltag, Subjektivität, Vernunft
    Reflexive Demokratie
    Politisches Vertrauen
    • Wenn man heute nach einem Schlagwort suchte, mit dem sich die intellektuelle Debatte bestimmen ließe, müßte man von einer „querelle des modernes et des postmo dernes“ sprechen. Dabei verläuft dieser Streit nicht über eine klar gezogene Frontlinie hinweg - zu diffus sind im einzelnen die Assoziationen, die sich mit der „Moderne“ oder der „Postmoderne“ verbinden. Selbst wenn man - zumindest was den philosophischen Dis kurs angeht, der sich unter diesem Titel entspannt - mit „Vernunftkritik“ das Thema be schreibt, das den Einsatz des Streits ausmacht, wird die Lage nicht viel klarer. Auf der einen Seite stehen dann jene, die die Einsicht in die Dialektik des neuzeitlichen Rationali sierungsprozesses auf den aufklärerischen Vernunftbegriff selbst abbilden und dann schließen, daß dieser dem Prozeß der Emanzipation, den er ermöglichen sollte, tatsächlich selbst im Wege stehe. Dieser Gedanke speist sich einerseits aus der Kritik eines im Medium von Rationalität autonom und destruktiv gewordenen technischen Fortschritts wie der als Bürokratisierung erscheinenden Rationalisierung der politischen Vermittlung der Gesellschaft und andererseits aus einem erkenntnistheoretischen und ethischen Skeptizis mus und Relativismus: Diese beiden Stränge werden dann zu einer Kritik der Vernunft als eines totalitären Mythos zusammengezogen. Auf der anderen Seite weisen dann jene, die das „Projekt der Moderne“ verteidigen, darauf hin, daß Kritik selbstverständlich ein Mo ment der Selbstreflexion von Vernunft sei, daß Aufklärung auch Aufklärung über die Grenzen von Rationalität beinhalte - nur eben im Medium von rationaler Argumentation.

      Alltag, Subjektivität, Vernunft
    • Ansätze und Perspektiven der Institutionentheorie

      Eine bibliographische und konzeptionelle Einführung

      Die vorliegende Arbeit ist aus dem Diskussionszusammenhang der Sektion „Politi sche Theorie und Ideengeschichte“ in der DVPW hervorgegangen, die seit einigen Jah ren auf kontinuierlich stattfindenden Arbeitstagungen in fachübergreifender Perspektive das Projekt einer Theorie politischer Institutionen verfolgt hat. Dabei haben gerade die Diskussionen mit Vertretern sozialwissenschaftlicher Nachbardisziplinen schnell gezeigt, daß auch die politikwissenschaftliche Durchführung eines solchen Projekts von vorn herein durch die konzeptuellen Unschärfen belastet ist, die die Verwendung des Institu tionenbegriffs fast durchgängig begleiten. Deshalb habe ich gern die Anregung der Pro fessoren Herrnbach und Göhler aufgegriffen, die politikwissenschaftlichen Fragestellun gen in der allgemeinen sozialwissenschaftliehen Diskussion zu situieren, nach möglichen konzeptuellen Anschlüssen zu suchen und dies mit einem bibliographischen Überblick über die einschlägige Literatur zu verbinden. Herr Prof. Dr. Gerhard Göhler hat es übernommen, dieses Projekt, das dankens werter Weise von der DFG durch eine Sachbeihilfe gefördert wurde, zu betreuen. Damit hat er nicht nur für den institutionellen Rahmen der Durchführung gesorgt, sondern er hat die Arbeit über den gesamten Zeitraum interessiert und kritisch begleitet und so ent schieden zu deren Abschluß beigetragen. Der Bericht, den ich nunmehr vorlegen kann, wäre so allerdings ohne das weit über seine Verpflichtungen hinausgehende Engagement Rainer Kühns nicht entstanden. Rainer Kühn war nicht nur wesentlich an den bibliographischen Arbeiten beteiligt, son dern er hat darüber hinaus das Register erstellt und war schließlich in mühevoller Klein arbeit auch für die Herstellung einerpublikationsfähigen Druckvorlage verantwortlich. Ihm ist vor allem und in erster Linie zu danken.

      Ansätze und Perspektiven der Institutionentheorie