Bookbot

Raeto Meier

    Mein Leben als Versager
    Ein anständiger Bürger hat einen Briefkasten
    • Sommer 1975: Gemüse und Hanfstauden gedeihen prächtig in Meiers Garten. Als Arbeitnehmer in der Landwirtschaft hat Meier weniger Glück. Schon am ersten Arbeitstag wird er zum Boss bestellt, der nimmt seinen Stumpen aus dem Mund, spuckt auf den Boden und meint, Meier solle verschwinden. November 1975: Die Kiffer nennen sich Freaks, tragen Afghanjacken, geblümte Hosen und Blusen in allen Farben und Haarbänder, damit beim Chillumrauchen die Haare nicht anbrennen. Im Café Uhu an der Speichergasse in Bern entdeckt Meier eines Abends mitten im Haschischqualm eine anmutige junge Frau mit schwarzen Locken und wunderbar klaren Augen. 3. August 1976: Zwei Fahnder der Stadtpolizei verhaften Meier in Berns Harlem am Langmauerweg, wo er jetzt wohnt. Er hat den Militärpflichtersatz von Fr. 336.60 nicht bezahlt. Weil er behauptet, er sei der Anwärter auf den Thron Israels, beendet er den Tag mit Griessköpfli und Himbeersirup in der Psychiatrischen Klinik in Münsingen.

      Ein anständiger Bürger hat einen Briefkasten
    • Mein Leben als Versager

      Stories eines Arbeitenden

      Als Arbeitender hat Raeto Meier grosse Erfahrung. Giftmagaziner, Buffetbursche, Fachzeitschriftenzähler, Bierkellner, Beifahrer, Hilfsbäcker, Hausbursche, Aushilfsnachtportier, Bitumenkocher, Lagerist, Rolladenmonteur, Parkettschleifer, Hilfsmetzger, Gepäckarbeiter; das sind vierzehn von mehr als fünfzig Jobs, die er in den vergangenen Jahren gehabt hat. In seinen Stories entlarvt er die Arbeitswelt - ohne grossen Aufwand, einfach indem er erzählt „wie es gewesen ist“. Meier hat Witz. Statt zu jammern, lacht er. Herzhaft.

      Mein Leben als Versager