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Adelheid Hanke

    Phantastische Elemente und ästhetische Konzepte im Erzählwerk von J. L. Borges
    Jorge Luis Borges zur Einführung
    Theiss Archäologieführer Baden-Württemberg
    Totenklage um Deutschland
    • Totenklage um Deutschland

      • 171 stránok
      • 6 hodin čítania

      In der Zeitschrift Sur analysierte Borges 1941 die Greuel des Krieges als „irreparable Banalität“, eine Einschätzung, die später von Hannah Arendt als „Banalität des Bösen“ modifiziert wurde. Borges begegnete der Bedrohung durch den Nationalsozialismus mit Worten und Aufklärung, blieb jedoch der deutschen Kultur, die ihm seit seiner Schulzeit in Genf vertraut war, eng verbunden. Er verehrte Brahms, dessen Werk den Titel seiner Erzählung Deutsches Requiem prägte, und betrachtete Schopenhauer als geistigen Vater. Zudem war er ein Kenner der Schriften Nietzsches und las Gedichte von Heinrich Heine auf Deutsch. Kafka hielt er für den bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Die Inhalte umfassen Borges' Beziehung zur deutschen Sprache und Literatur, einschließlich seiner Lektüre von Heine, Meyrink, Kafka sowie seinen Essays über Antikriegsliteratur und die Zensur in deutschen Literaturgeschichten. In Sur veröffentlichte er Beiträge wie „Una pedagogía del odio“ und „La guerra en América“. Zudem wird Borges’ Fiktion im Kontext des Holocaust untersucht, einschließlich der rhetorischen Strategien in Deutsches Requiem und der Reflexion über Schopenhauer. Konzepte utopischen Denkens werden ebenfalls behandelt, wie in „Utopía de un hombre que está cansado“.

      Totenklage um Deutschland
    • Jorge Luis Borges (1899-1986) zählt zu den bedeutendsten Autoren der argentinischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Die "Borgesianischen" Metaphern verdichten Borges' Weltsicht, die das Labyrinth als menschliche Grunderfahrung versteht, die Bibliothek als Refugium und Abbild des Universums, den Spiegel als bedrohendes Zerrbild und Multiplikation, das Aleph, den ersten Buchstaben des hebräischen Alphabets, als magischen Mittelpunkt des Mikrokosmos, in dem sich der Makrokosmos widerspiegelt. Borges tarnt sich oft als "Herausgeber", spielt ironisch mit tradierten Themen verschiedener Kulturen und schreibt mit anderen Autoren, die er gern als "Vorläufer" definiert, an dem "einen Buch", das alle anderen Bücher enthält. Die Verfasser spielen eine untergeordnete Rolle im Gegensatz zum Leser, den Borges idealisiert und als Koautor versteht. Borges hat den Kanon der Gattungen missachtet, bei ihm ist der Übergang von Essay und Fiktion fließend. Den fiktiv-essayistischen Diskurs hat er zu m ersten Mal in der Erzählung Pierre Menard, Autor des Quijote erprobt. Neben dem umfassenden lyrischen Werk stellt Adelheid Hanke-Schaefer die Erzählungen, Essays und Prologe vor, mit denen Borges die argentinische Literatur aus ihrer marginalen Situation jenseits des Atlantiks befreit. §

      Jorge Luis Borges zur Einführung