Mit dem Untertitel „Eine europäische Herausforderung“ war es erklärtes Ziel des Kongresses, einen wichtigen Beitrag im Rahmen der „Road Safety Charter“ zu leisten und bis zum Jahr 2010 die Anzahl der Verkehrstoten von jährlich 50.000 zu halbieren. Vorteile individueller Mobilität müssen dafür in Einklang mit den Sicherheitsinteressen der Gesellschaft gebracht werden. „Fit to Drive“ stellte ein Forum dar, auf dem europäische Entwicklungsperspektiven der individuellen Fahreignungsförderung behandelt wurden und auf dem internationale Experten über individuelle Mobilität, Verkehrsrecht und Verkehrssicherheit diskutierten. Folgende besprochene Themen finden sich u. a. im Tagungsband wieder: - Primärprävention in Vorschule, Schule, Verkehrserziehung und Fahrschule - Generalprävention durch Gesetze, Rechtspflege und Strafpunktsysteme - Sekundärprävention mit besonderem Augenmerk auf Verkehrsteilnehmer mit Alkoholproblemen - Gefährdungsabschätzung in medizinischen und psychologischen Fragen - Verkehrsberatung, Tauglichkeitseinstufung, Rehabilitation und Therapie in den EU-Staaten - Rehabilitation und Möglichkeiten der Verzahnung - Komparative Studien zur Verkehrssicherheit in Europa. Der VdTÜV Verband der TÜV e. V. organisierte mit „Fit to Drive“ ein erfolgreiches Zusammentreffen von Fachleuten zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch und zur Entwicklung von Lösungen und Perspektiven für die Zukunft. Weitere Mitglieder des Organisationskomitees: AVUS (Gesellschaft für Arbeits-, Verkehrs- und Umweltsicherheit mbH), BDP (Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen, Sektion Verkehrspsychologie), BNV (Bundesverband niedergelassener Verkehrspsychologen), DEKRA Automobil GmbH, DGVM (Deutsche Gesellschaft für Verkehrsmedizin), DGVP (Deutsche Gesellschaft für Verkehrspsychologie), TÜV Nord, TÜV Rheinland Group, TÜV Süd
Wolf-Rüdiger Nickel Knihy


Best Practice Alkohol-Interlock
Erforschung alkoholsensitiver Wegfahrsperren für alkoholauffällige Kraftfahrer
Das Führen von Kraftfahrzeugen unter Einfluss alkoholischer Getränke ist nach wie vor eine der Hauptursachen von Verkehrsunfällen mit schwersten und tödlichen Verletzungen. Trotz umfangreicher Bemühungen in der Forschung, der Legislative und der Exekutive bei der Bekämpfung von Fahrten unter Alkoholeinfluss ist es bisher nicht gelungen, die Anzahl entsprechender Unfälle auf ein gesellschaftlich akzeptables Maß zu reduzieren. Atemalkoholsensitive Wegfahrsperren – sogenannte Alkohol-Interlocks – stellen eine vielversprechende Entwicklung dar, die bereits den Fahrtantritt eines alkoholisierten Fahrers verhindern kann. Allerdings hat die Forschung in den letzten Jahren unmissverständlich gezeigt, dass Alkohol-Interlocks nur so lange wirksam sind, also eine Fahrt unter Alkoholeinfluss verhindern können, wie sie im Fahrzeug des Anwenders installiert sind. Als Konsequenz aus dieser Erkenntnis hat sich eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Ziel entwickelt, besonders gut gelungene methodische Vorgehensweisen und die praktische Anwendung von Erkenntnissen im Sinne von best practice zu realisieren. Die Neuerscheinung beschreibt am Beispiel eines konkret geplanten Alkohol-Interlock-Forschungsprojekts den interdisziplinären Zugang durch die Psychologie, die Medizin, die Toxikologie, die Alkohol- und Suchtforschung, die Rehabilitation, die quantitativen Methoden zur Evaluation sowie die Ingenieur- und Rechtswissenschaften. Ziel der Herausgeber ist es, mit diesem Handbuch (Literaturstudie, Bewertung, Designperspektiven) und seinen Handlungsempfehlungen eine Methoden- und Werkzeugsammlung für die experimentelle Alkohol-Interlock-Forschung zu präsentieren.