Die heute im Besitz des Stadtmuseums Berlin befindliche Lutherausgabe von 1541 aus dem Besitz des Mainzer Seidenstickers Hans Plock stellt ein einzigartiges Zeugnis der Reformationszeit dar. An den Buchrändern und auf separat eingelegten Blättern hat Plock in persönlicher Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Umbrüchen seiner Zeit Marginalien, Text- und Bildzusätze sowie koloriertes Material angebracht. Unter den Einklebungen befinden sich zeitgenössische Zeichnungen, Kupferstiche und Illustrationen, u. a. von Matthias Grünewald, Albrecht Dürer und Lucas Cranach d. Ä. 0Ein besonderer Wert liegt zudem in Plocks handschriftlichen Annotationen und tagebuchartigen Erinnerungen, die ein vielschichtiges Egodokument darstellen. Der interdisziplinär angelegte Band versammelt Beiträge aus verschiedenen Disziplinen, unter anderem der Germanistik, der (Religions-)Geschichte, der Kunstgeschichte sowie der Buchrestauration, und zeigt neue Wege der Erschließung dieses komplexen Buchobjekts sowie seines Besitzers auf
Albrecht Henkys Knihy




Sankt Luther
Reformator zwischen Inszenierung und Marketing
Sankt Luther? Kostbare Kunstwerke, Bücher und Gewänder, aber auch historische Andenken und moderne Souvenirs zeigen den Reformator und geben Denk- und Merkwürdigkeiten der Lutherverehrung preis. Die hier vorgestellten Artefakte und Geschichten erzählen von glühender Gefolgschaft, von privater und öffentlicher Aneignung sowie von der ideologischen Instrumentalisierung der „Kultfigur“ Luther.
Berlin's Nikolaikirche
Church - Monument - Museum
The Nikolaikirche has been part of the Berlin story for 800 years. This fact more than justified making it the subject of the first volume in our series Museum in Your Pocket. The series aims to introduce you to the Stadtmuseum Berlin and offers diverse perspectives on the locations, topics, and people it deals with.
Die Berliner Nikolaikirche
Gotteshaus - Denkmal - Museum
Seit fast 800 Jahren prägt die Nikolaikirche das Zentrum Berlins. Die feldsteinernen Untergeschosse der Zwillingsturmanlage gelten als die ältesten Räume Berlins, die heute noch erhalten sind. Die Dauerausstellung „Vom Stadtgrund bis zur Doppelspitze“ gestattet Einblicke in die Geschichte der Kirche und des Nikolaiviertels. Veranstaltungen, Konzerte und ein Wochenausklang mit Orgelmusik laden zu weiteren Besuchen ein. Ein eigenes Programm wendet sich an Kinder und Jugendliche. Ort bürgerschaftlichen Engagements Die Nikolaikirche war nicht nur ein Ort des Glaubens und Grablege bedeutender Berliner Geschlechter, sondern zugleich Ratskirche und ein historisch bedeutsamer Ort. Im Jahr 1809 wurde dort die erste Stadtverordnetensammlung vereidigt. Kurz nach der deutschen Wiedervereinigung konstituierte sich in ihr 1991 das erste frei gewählte Gesamtberliner Abgeordnetenhaus. Seit 1939 nicht mehr kirchlich genutzt, fand die Nikolaikirche 1987 ihre Bestimmung als Museum. Nach einer umfangreichen Sanierung steht sie seit 2010 wieder Besuchern aus aller Welt offen. Im Laufe der Geschichte wurde die Kirche baulich und stilistisch mehrfach überformt. Baugeschehen und Ausstattung spiegelten den bürgerlichen Gestaltungswillen und die wirtschaftliche Leistungskraft der Berliner. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts prägt ihre charakteristische Doppelturmanlage die Silhouette der Stadtmitte. Im Zweiten Weltkrieg zerstörte ein Bombenagriff 1944 die Nikolaikirche fast völlig. Danach blieb sie eine Ruine bis zu ihrem Wiederaufbau ab 1984. Mit Hilfe von Mitteln der Europäischen Union konnte das Stadtmuseum Berlin das Gebäude von 2008 bis 2010 besucherfreundlich sanieren. Mit ihrer wechselvollen Geschichte präsentiert sich die Nikolaikirche heute wieder als intaktes Baudenkmal.