Der Essay von Gerhard Weinberger thematisiert die Beunruhigung als zentrale Triebkraft des Menschen, die ethisches Handeln ermöglicht. Er setzt sich mit den Philosophien von Emmanuel Levinas und François Jullien auseinander, die beide die Beunruhigung als Voraussetzung für ethische Perspektiven betrachten, jedoch unterschiedliche Schlussfolgerungen ziehen. Während Jullien eine Selbstermächtigung des Ich anstrebt, fokussiert Levinas auf die Begegnung mit dem Anderen, die zu einem verantwortungsvollen Dasein führt. Weinberger bietet eine klare Einführung in beide Ansätze und kritische Reflexionen über die Rolle der Beunruhigung im menschlichen Leben.
Gerhard Weinberger Knihy


Mit dem Koran ist kein Staat zu machen
Die Krise des Islam hautnah erlebt
Ausgehend von den großen Paukenschlägen während der Tätigkeit des Autors in Tunesien – Terror in Sousse, Sturm auf die US-Botschaft, Terror im Bardo-Museum – werden die Mittel beschrieben, mit denen Islamisten Tunesien nach dem „Umsturz“ vom Jänner 2011 zu unterwerfen versuchten: die Allianz der „Moderaten“ mit Salafisten, die Winkelzüge in der politischen Arena, der Terror gegen Sicherheitskräfte und politische Morde, die sich letztlich gegen ihre Urheber wandten. Begleitet werden die Berichte von Analysen über die hereinbrechende „Religiosität“ und die von ihr ausgelöste Krise im Land. Damit untrennbar verbunden ist die „Krise des Islam“, der Boden, auf dem sich die Ereignisse in Tunesien entwickelten. Der Koran als grundlegender Text spielt dabei eine besondere Rolle, denn alle Bemühungen islamischer Länder, zur Moderne aufzuschließen, hängen davon ab, wie sie mit diesem gewaltigen Stolperstein künftig umgehen werden.