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Jan Bentz

    Das Sein und die Geschichte des Seins bei Gustav Siewerth
    Einer, der nicht nach Utopia wollte
    • Einer, der nicht nach Utopia wollte

      Thomas Molnar zum 100. Geburtstag

      Am 26. Juli 2021 wäre Thomas Molnar, katholischer Philosoph, 100 Jahre alt geworden. Sein umfangreiches Werk ungarischer, englischer und französischer Sprache liefert Analysen der Geschichte, zu politischen Theorien und zahlreichen sozialen und religiösen Phänomenen. Der Denker Molnar ist jedoch nahezu unbekannt, was allerdings nur auf den ersten Blick verwundert. In Zeiten antiautoritärer Erziehungsmodelle arbeitete Molnar das Positive an der Autorität heraus. Für die Weltrevolutionäre in Europas Hörsälen zerlegte er ruhig aber bestimmt die Theoriegebäude der Linken auf dem Seziertisch. Der Intellektuelle sei untergegangen, Utopien seit der Gnosis nichts Neues. Molnar schuf mit klarem Stil und Konzentration auf das Wesentliche eine philosophische Antipode zu den bestimmenden Theorien unserer Zeit. Dass diese ihn lieber früher als später vergaß, ist nur allzu menschlich. Umso gebotener erschien den Herausgebern die Publikation einer Erinnerungsstütze. Theologen, Philosophen, Journalisten und Publizisten aus Frankreich, den USA, Ungarn und Deutschland ermöglichen mit dem vorliegenden Werk die Wiederentdeckung eines großen katholischen Denkers des 20. Jahrhunderts.

      Einer, der nicht nach Utopia wollte
    • Gustav Siewerths Metaphysik des Seins birgt auch heute noch viele ungehobene Schätze. So bot er als tiefschürfender Kenner der Philosophie des Hl. Thomas von Aquin den Irrungen der modernen Philosophie unerbittlich die Stirn und widersetzte sich der philosophischen Enge und dem Schein, um sich letztlich wieder dem Sein zuzuwenden. Siewerth bietet dabei nicht nur dem katholischen Denker eine neue Einheit der Person mit ihrer Seinspartizipation. Sein ganz in das Mysterium der Liebe gewandter Gottesbegriff als Lösungsweg der Verworrenheit modernen Denkens zeigt vielmehr den »epochalen Gang« der Gotteserkenntnis auf. Diese Dissertation untersucht Siewerths Interpretation der Philosophiegeschichte durch Herausarbeitung ihrer wichtigsten Merkmale vom Mittelalter bis zum zeitgenössischen Denken. Siewerths Thomismus wird anhand seiner kreativen Auslegung der drei Begriffe des esse commune (gemeines Sein), des Nichts und des actus essendi (Seinsakt) herausgearbeitet und mit Fehlinterpretationen kontrastiert.

      Das Sein und die Geschichte des Seins bei Gustav Siewerth