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Wolfgang Breul

    "Der Herr wird seine Herrlichkeit an uns offenbaren"
    Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung in Pietismus und Erweckungsbewegung
    Franz von Sickingen und die ritterschaftliche Reformation
    Martin Bucer und sein Briefwechsel
    Andreas Bodenstein von Karlstadt und die frühe Wittenberger Reformation
    Ritterschaft und Reformation
    • Ritterschaft und Reformation

      • 372 stránok
      • 14 hodin čítania

      Ritterschaft und Niederadel des Spätmittelalters und der Frühneuzeit rückten in den zurückliegenden Jahrzehnten immer mehr in den Fokus der Forschung, darunter Themen wie die Genese und Selbstbehauptung des Standes, seine Jenseitsvorsorge und Memorialpraxis, die Formen der Herrschaftsrepräsentation, soziale Netzwerke in Verwandtschaft, Adelsgesellschaften und Kirche, politisches Handeln sowie religiöses Engagement. Die Autorinnen und Autoren betrachten genau diese Themengebiete im Hinblick auf den mit der Reformation einhergehenden Umbruch. Dabei nehmen sie über die Kernregionen der ritterschaftlichen Reformation um Mittel- und Oberrhein, Sachsen und Thüringen hinausgehend weitere Gebiete des Heiligen Römischen Reiches in den Blick, insbesondere die Habsburgischen Erblande, Schleswig-Holstein und das Elsass. Aber auch Böhmen, Polen, Ungarn, Frankreich, Italien und Dänemark finden in den Beiträgen Berücksichtigung.

      Ritterschaft und Reformation
    • Die in den Geschichts- und Kulturwissenschaften derzeit viel diskutierten Themenfelder Zeitwahrnehmung, Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung sind für das Verständnis des Pietismus im 17./18. und der Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert von grundlegender Bedeutung. Pietisten und Erweckte entwickelten Zukunfts- und Endzeitvorstellungen und damit verbunden Deutungen der allgemeinen und der christlichen Geschichte. Sie haben die beiden großen protestantischen Erneuerungsbewegungen nachhaltig geprägt und wirken teilweise bis heute fort. Die Gegenüberstellung von Pietismus und Erweckung macht dabei Kontinuitäten und Diskontinuitäten sichtbar und soll zu weiterer Forschung anregen. Der Band versammelt neue Beiträge von führenden Vertretern der Pietismusforschung und Nachwuchswissenschaftlern in interdisziplinärer Perspektive. Kirchen- und Theologiegeschichte, Germanistik, Kulturgeschichte und Erziehungswissenschaften bieten unterschiedliche Zugänge zu den Themen des Sammelbands. Neben grundlegenden Aufsätzen zur Pietismusforschung nach dem „Cultural Turn“ (Hartmut Lehmann), zum Geschichtsbewusstsein um 1700 (Wolf-Friedrich Schäufele) und zur Vorstellung einer „offenen Zukunft“ (Daniel Fulda) beschäftigen sich die Autoren u. a. mit Philipp Jakob Speners „Hoffnung besserer Zeiten“, August Hermann Franckes „Generalreform“, Gottfried Arnolds „Unparteiischer Kirchen- und Ketzerhistorie“, pietistischen Sammelbiographien, Herrnhuter „Lebensläufen“, geschichtstheologischen Deutungen von Naturkatastrophen, der Zukunftserwartung Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs und radikaler Pietisten sowie dem Geschichtsbild württembergischer Erweckter, evangelischer Missionare und der Gebrüder Heinrich und Leopold Ranke.

      Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung in Pietismus und Erweckungsbewegung
    • Der Pietismus, die bedeutendste nachreformatorische Reformbewegung im europäischen Protestantismus, hat neue Gemeinschaftsformen entwickelt. Entsprechend lassen sich auch für das Feld von Ehe, Liebe und Sexualität um 1700 markante Veränderungen erkennen. Insbesondere im „radikalen“ Pietismus wurde die Ehe einerseits grundsätzlich in Frage gestellt (Gottfried Arnold), andererseits die Gemeinschaft von Mann und Frau als in besonderer Weise geheiligt angesehen (Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs „Ehereligion“). Der von Wolfgang Breul und Christian Soboth herausgegebene Sammelband vereint die Beiträge einer interdisziplinären Tagung an der Universität Halle-Wittenberg im November 2008 und beleuchtet insbesondere das Verständnis von Liebe, Ehe und Sexualität im Pietismus aus rezeptionsgeschichtlicher und kulturgeschichtlicher Perspektive. So sind neben theologie- und kirchengeschichtlichen Beiträgen auch Beiträge aus der Literaturgeschichte sowie der Pädagogik-, Medizin- und Kunstgeschichte vertreten.

      "Der Herr wird seine Herrlichkeit an uns offenbaren"