Margareta Mirwald Knihy



Balkankrieg – Erzählen gegen das Vergessen! „Die Sprache hatte uns wieder – mit einer Hand hatten wir uns an den Rand des Unsagbaren gehalten, und mit einer Hand hielten wir uns und einander an den glitschigen Worten fest. Alles Gute – wofür eigentlich? Wozu?“ Eine österreichische Lehrerin, die in ihrem Berufsalltag immer wieder mit den traumatischen Nachwirkungen des Balkankrieges konfrontiert ist, begibt sich mit ihrer von dort stammenden Haushaltshilfe zu den Orten des Geschehens ... „Vergangenheit, die nicht vergeht. - Geblieben sind vom Grauen einige wenigen Namen ... Verschwiegen werden die Namen ihrer Opfer. Aus Angst, aus Scham. Es ist das Verdienst des Buches von Margareta Mirwald, dieses Schweigen gebrochen zu haben. Gegen die Geschichtsfälscher, Lügner und Ignoranten.“ Friedrich Orter "Wie schon Ivo Andrić fokussieren sich an der Brücke der Drina Handlungen unbegreiflicher Grausamkeit. Was sich als , Rache' über die Jahrhunderte hinweg verstehen will, entpuppt sich in Margareta Mirwalds Prosa als Amoklauf individueller Unmenschlichkeit." Erich Schirhuber
„Niemand weiß, was die nächste Viertelstunde bringt. Ich habe die Sonne gesehen, lächelst du.“ Zu erleben, wie ein geliebter Mensch in nächster Nähe stirbt, erzeugt eine quälende Hilflosigkeit, in der man sich jenseits des Diesseits‘ befindet und vielleicht noch darüber hinaus. Ein schier unbeschreibliches Alles: Verzweiflung, tauber Schock, Wut, überwältigende Trauer. Gleichzeitig wild strömende Liebe und tiefe Sehnsucht nach dem Einen – ohne zu wissen, was Es bedeutet und wo Es sich befindet. Sterne, die eben noch am Firmament waren, liegen zerbrochen auf der Erde, man schreit auf und ist erstaunt, welch unbändige Gewalt der Schmerz hat, wie sehr man seinen Leib zerreißen kann und augenscheinlich – zumindest für die anderen – ganz bleibt. Margareta Mirwald ist nach dem Tod ihres Sohnes eine mutige sprachliche Annäherung an das Wesen der stummen Verzweiflung gelungen, der sich niemand entziehen kann, zumal sie – bei allem waidwunden Tiefgang und allen Höhenflügen in ein Nirgends – in berührender und inspirierender Weise Wege des Lebens mit dem Tod aufzeigt. In ihrer „Szenarischen Erzählung“ findet sie dafür Worte, worüber nur zu gerne ein Mantel des Schweigens gebreitet wird – Botschaften, die uns alle betreffen. „Dann gleiten unsere Seelen auseinander. Langsam lösen sie die Umarmung und weichen in ihre Bestimmung zurück. Zurück bleibt nichts als Liebe.“