Ostdeutschland, Mitte der Siebzigerjahre. Der aufstrebende junge Theater-Autor Elias Effert zieht in ein kleines Mecklenburger Dorf, um hier ungestört arbeiten zu können. An die Anonymität der Großstadt gewöhnt, wird er bald von der spröden Herzlichkeit der Dorfbewohner überrascht, die ihn in ihrer Mitte aufnehmen. Er erfährt ihre Lebensgeschichten und Geheimnisse und baut mit ihrer Hilfe das dort erworbene, stark verwitterte Haus wieder auf. Zunehmend gerät er jedoch in Konflikt mit den Zensoren des Landes, bis die Aufführung seiner regimekritischen Arbeiten für Bühne, Funk und Fernsehen endgültig verhindert und verboten wird. Effert sieht für sich keinen anderen Ausweg, als das Land in Richtung Westen zu verlassen. Und während seine angeblichen Freunde in der Stadt ihn fallenlassen, sind es die Dorfbewohner, die ihn unterstützen. Reinhard Kuhnert erzählt entlang seiner eigenen Biografie und lässt den Leser tief in das Leben auf dem Land in den letzten Jahren der DDR eintauchen. Der Roman »Abgang ist allerwärts« erschien 2013 im Leipziger Plöttner Verlag und liegt nun als vollständig überarbeitete Neuauflage vor. An die Handlung schließt der ebenfalls 2019 im Mirabilis Verlag erschienene Roman »In fremder Nähe« an.
Reinhard Kuhnert Knihy
Reinhard Kuhnert, narodený v Berlíne, je okrem svojej práce ako herec, dramatik, režisér a textár známy aj ako dabér, ktorý prepožičal hlas okrem iných aj Peterovi Cottovi, Andrému Dussolierovi a Davidovi Strathairnovi. Pre Random House Audio prečítal neskrácenú verziu svetového bestselleru Georgea R. R. Martina Pieseň ľadu a ohňa a pre cbj audio dielo Ľadový drak. Jeho hlas je výrazný a stelesňuje širokú škálu postáv.





Was unvergessen bleibt
Erzählungen
Josef wurde ein Hirntumor entfernt. In einem Gedächtnistest soll er sich nun rückblickend an möglichst viele Ereignisse in seinem Leben erinnern, was gar nicht so leicht ist. Denn will er sich überhaupt an all das erinnern, was er bisher mühsam verdrängt hat? An den Vater mit seinen Spruchweisheiten und seiner Strenge, an Hermann, den mutigen und selbstbestimmten Bruder, der nun schon zehn Jahre tot ist. Oder an die Mutter, die eigentlich Sängerin hatte werden wollen und nur heimlich auf dem Klavier spielte, wenn ihr Mann nicht zu Hause war. Oder an Constanze, eine Erinnerung, die auch nach vielen Jahren noch schmerzt. Reinhard Kuhnert folgt in seiner Erzählung „Was unvergessen bleibt“ Josefs Lebenserinnerungen. Zwei weitere Erzählungen führen zu einer seltsamen Beerdigung in einem kleinen Dorf in Mecklenburg („Nach alter Tradititon“) und zu einem Familienbesuch in Weimar („Ein jeder treibt das Seine“). Und in „Der Unsterbliche“ wird von einem wundersamen Geschehen in der westirischen Provinz Connemara erzählt: Fergus Monahan ist tot. Oder doch nicht? Seine Frau Maeve jedenfalls ist fest davon überzeugt, dass er sich allerbester Gesundheit erfreut.
Die Wahrheit bleibt inkognito
Garstige Lieder
Der Romanautor, Dramatiker und Schauspieler Reinhard Kuhnert stellt sich nach vielen Bühnenprogrammen erstmals in einem Buch als Liedtexter vor. Er macht in der DDR mit seiner Musik schon früh Skandal. Kuhnert schreibt im Genre der literarischen Satire und sucht die Nähe von Heinrich Heine, Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Bertolt Brecht. Den gebürtigen Berliner juckt wie seine Brüder im Geiste Gehorsamslust, Untertanengeist, Doppelmoral, Opportunismus und Denunziantentum. Ihn treibt eine Lust an garstigen Liedern an, für die er keinen Grund sieht, sie nach dem Ende der DDR aufzugeben. Dieser Band versammelt erstmalig Liedtexte aus fast fünfzig Jahren. Gerhard Kämpfe und Michael Hametner würdigen in ihren Textbeiträgen Kuhnerts Leben und Wirken, während dieser in einem Essay seinen wechselvollen Weg zum politischen Liederdichter Revue passieren lässt.
In fremder Nähe
Roman
Mitte der Achtzigerjahre. Berlin und ganz Deutschland teilt eine Mauer. Elias Effert ist Theatermann: Stückeschreiber, Regisseur, Liedermacher. Gerade haben ihm die Kunstwächter in der DDR gesagt, dass sie ihn nicht brauchen. Er kann gehen. Nur einer holt ihn auf dem Bahnsteig in Westberlin mit Blumen ab: Joachim, Chef eines großen Westberliner Theaters. Er will helfen. Aber Effert ist skeptisch und hält sich an Caroline, eine West-Freundin, die er aus Zeiten als erfolgreicher Ost-Künstler kennt. Sie ist bereit, ihn aufzunehmen. Doch da er sich nicht entscheiden kann und will, wechselt sie zu einem andern, einem Freund von Effert. Ihm ist wichtiger, dass er mit seinen Texten wieder gefragt ist. Erste Erfolge stellen sich ein, doch er erlebt auch die Schwierigkeiten, ein Westler zu werden. Die Nähe fühlt sich fremd an. Am Ende öffnet sich unerwartet ein anderer Weg für Effert. Reinhard Kuhnert, der als einer vom Jahrgang 1945 viele Geschichten aus der DDR und aus dem Westen vor dem Mauerfall erlebt hat und in ihnen selbst Akteur war, macht aus diesen Geschichten einen Künstlerroman, der in aufregenden Zeiten unseres Landes spielt - als es geteilt war und von einer friedlichen Revolution wieder zusammengeführt wurde. „Es ist überaus wichtig, dass Kuhnert dieses Kapitel der deutsch-deutschen Verwandtschaftsbeziehungen aufgeschrieben hat. Ein Künstlerroman, wie er nur hier und heute geschrieben werden konnte.“ Dr. Sabine Korsukéwitz (Kulturradio RBB)