S Packetou a na pobočku doručíme do Vianoc
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Man ichi Yoshimura

    Kein schönerer Ort
    • 2018

      Das Haus hatte einen kleinen Garten. Mit diesem unscheinbaren Satz beginnt die Erzählung aus der Perspektive eines 11-jährigen Mädchens, das allein mit seiner strengen, reinlichkeitsbesessenen Mutter lebt. Schnell wird klar, dass es um etwas Außergewöhnliches geht. Es geht nicht um den Garten oder die Nachbarn, sondern um die merkwürdigen Ereignisse in Umizuka, einer Stadt am Meer. Die Bewohner versuchen, ein Ungeheuerliches zu ignorieren, das ihre Gemeinschaft geprägt hat. Sie haben Schlimmes überstanden und müssen zusammenhalten, weshalb niemand anders sein darf. Das Gemüse und der Fisch müssen gesund und schmackhaft sein, die Menschen nett. Die Umizuka-Hymne wird gemeinsam gesungen, während in der Schule Kinder sterben, Lehrer verschwinden und Männer in Anzügen auftauchen. Mit jedem Kapitel wird die Fassade deutlicher, und Risse werden erbarmungslos übertüncht. Das Unglück, das Umizuka heimgesucht hat, bleibt unausgesprochen, lässt jedoch an die Reaktorkatastrophe von Fukushima denken. Die Erzählung beschreibt eindringlich, was passiert, wenn man die Augen vor der Realität verschließt und wie aus Not eine Gemeinschaft entsteht, die zu Bespitzelung und Unterdrückung führt. In Umizuka. In Japan. Überall.

      Kein schönerer Ort